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Traditionell dienen in den Philologien Handschriften dazu, die in ihnen enthaltenen Texte zu edieren oder, im besten Fall, mit Hilfe mehrerer von ihnen eine Fassung zu erstellen, die möglichst nahe an den „Urtext” kommt. Dieser Ansatz, der einen Autor sowie eine am „Original” interessierte Überlieferung voraussetzt, ist seit den 1980er Jahren von den mediävistischen Literaturwissenschaften kritisiert worden, die sich häufig mit anonymen Texten und einer großen Bandbreite von Variationen beschäftigen. Auch der Ruf nach einer „neuen” oder gar „materialistischen” Philologie geht freilich noch vom Text aus.
Neuere Ansätze wie sie der weltweit einzigartige „Sonderforschungsbereich Manuskriptkulturen in Asien, Afrika und Europa” und das Exzellenzcluster „Understanding Written Artefacts” der Universität Hamburg verfolgen, gehen einen Schritt weiter und setzen am materiellen Objekt an. Der Vortrag wird diese Entwicklungen skizzieren und zeigen, welche Perspektiven sie für fächer- und kulturübergreifende Grundlagenforschung bieten.
Programm
Begrüßung: Dr. Dorothea Sommer
Stellvertretende Generaldirektorin der Bayerischen Staatsbibliothek
Vortrag: Prof. Dr. Michael Friedrich
Professor für Sprache und Literatur Chinas
Sprecher Exzellencluster „Understanding Written Artefacts”
Direktor „Centre for the Study of Manuscript Cultures”
Moderation: Prof. i. R. Dr. Jens-Uwe Hartmann
Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für Indologie und Tibetologie
Informationen im Überblick
Termin | 29. Januar 2020, 18:30 Uhr | ||
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Ort | Bayerische Staatsbibliothek, Friedrich-von-Gärtner-Saal, 1. OG Ludwigstr. 16, 80539 München | ||
Verkehrsverbindung | U3/U6, Bus 58/68/153/154, Haltestelle Universität Bus 100/153, Haltestelle Von-der-Tann-Straße | ||
Anmeldung | Anmeldung bis 22. Januar 2020 erbeten unter veranstaltungen@bsb-muenchen.de oder telefonisch +49 89 28638-2115 Reservierte Plätze müssen bis spätestens 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn eingenommen werden. Mit der Teilnahme erklären Sie sich einverstanden, dass Sie gegebenenfalls auf Aufnahmen zu sehen sind, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Staatsbibliothek verwendet werden. | ||
Eintritt | Der Eintritt ist frei. | ||
Flyer | Einladung zum Download (PDF, 265 KB) |