Die Ausstellung
Ab Oktober 2018 präsentieren sich erstmalig die zehn regionalen Staatlichen Bibliotheken Bayerns mit einer großen Ausstellung ihrer Bestandshighlights und Schätze in der Bayerischen Staatsbibliothek in München.
„Bayern ist ein Rechts-, Kultur- und Sozialstaat ... Der Staat schützt die natürlichen Lebensgrundlagen und die kulturelle Überlieferung“. Damit beschreibt die Bayerische Verfassung in ihrem Artikel 3 auch die Aufgaben und die Bedeutung der zehn regionalen Staatlichen Bibliotheken in Bayern, die der Bayerischen Staatsbibliothek organisatorisch nachgeordnet sind. Als wissenschaftliche Bibliotheken dienen sie der Informations- und Literaturversorgung von Stadt und Region sowie der Sicherung, Erhaltung und Pflege wertvoller historischer Bestände und damit der kulturellen Überlieferung Bayerns in den Regionen.
Die regionalen Staatlichen Bibliotheken hüten kostbare Schätze in ihren Tresoren und Magazinen, die Vielfalt der Sammlungen ist beeindruckend. Anlass genug, diese Schätze zumindest in Auswahl einmal gemeinsam in einer großen Ausstellung der breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Bayerische Staatsbibliothek widmet ihre große Jahresausstellung 2018/19 daher ganz den Bestandshighlights aus den Regionen. In ihren beiden Schatzkammern wird sie vom 17. Oktober 2018 bis 7. Juli 2019 in drei Zeitblöcken insgesamt rund hundert Kostbarkeiten zur Schau stellen.
Mittelalterliche Handschriften, Inkunabeln, kostbare Drucke, Kartenwerke, Globen, Plakate, Briefe und vieles mehr werden hier zu sehen sein. So erwartet den Besucher beispielsweise ein Kriegskochbüchlein von 1915, eine Naturgeschichte der Vögel Deutschlands von 1805 – 1821 und Bertolt Brechts Brief an Paula Banholzer von 1919 ebenso wie Napoleons Tagesbefehl vom 24. April 1809, das Wörterbuch „The Royal ABC“ von 1715 für Caroline von Brandenburg-Ansbach, ein geometrischer Plan des Donaumooses vermutlich aus dem Jahr 1794 oder ein orientalischer Sammelkodex aus dem arabisch-persischen Sprachraum aus dem 16. Jahrhundert. Zu den absoluten Highlights gehören sicherlich das sogenannte „Lorscher Arzneibuch“ aus dem 9. Jahrhundert, die Weltchronik Hartmann Schedels von 1492, eine Gutenbergbibel von 1454/55, der „Hexenhammer“ von 1496 mit einer handschriftlichen und sonst an keiner anderen Stelle dokumentierten Hexenverbrennung, ein sogenannter „Lafreri-Atlas“ aus dem 16. Jahrhundert oder eine Erstausgabe von Nikolaus Kopernikus „De revolutionibus orbium coelestium“ aus dem Jahr 1543.
Die ausgewählten Exponate sollen mit ihrer jeweiligen Aura, aber auch in ihrer regionalen und überregionalen Bedeutung anschaulich gemacht werden. Gerade die Darstellung kulturgeschichtlicher Zusammenhänge, ausgehend von einem Gegenstand, ist in den letzten Jahren populär geworden. Man denke nur an Neil McGregors „Geschichte der Welt in 100 Objekten“. Ein ähnliches Konzept liegt auch der Ausstellung „Gott, die Welt und Bayern“ zugrunde.
Tauchen Sie ein in die Welt der „Stabis“ in den Regionen, allesamt Schatzkammern der regionalen Vielfalt Bayerns und lebendige Gedächtnisinstitutionen, die mit ihren Beständen und kulturpolitischen Funktionen zur regional begründeten Identität des Freistaates Bayern beitragen. Herzlich willkommen!
Die virtuelle Ausstellung
Begleitend zur Ausstellung vor Ort präsentieren wir auch eine virtuelle Ausstellung mit ausgewählten Exponaten, die Ihnen schon einen ersten Einblick in die Vielfalt der Kostbarkeiten ermöglichen soll.
Virtuelle Ausstellung „Gott, die Welt und Bayern“
Die regionalen Staatlichen Bibliotheken Bayerns
www.regionalbibliotheken-bayern.de
Provinzialbibliothek Amberg
Staatliche Bibliothek Ansbach
Hofbibliothek Aschaffenburg
Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
Staatsbibliothek Bamberg
Landesbibliothek Coburg
Studienbibliothek Dillingen
Staatliche Bibliothek Neuburg a. d. Donau
Staatliche Bibliothek Passau
Staatliche Bibliothek Regensburg
Das Vortragsprogramm im Rahmen der Ausstellung
29. November 2018 → 18:30 Uhr
Zum Heil der Seele und des Körpers. Mittelalterliche Bücherschätze aus bayerischen Bibliotheken
Dr. Bettina Wagner
07. Februar 2019 → 18:30 Uhr
Bayern in der Fremde. Die Welt des 16. Jahrhunderts in Buch und Bild
Dr. Bernhard Lübbers
23. Mai 2019 → 18:30 Uhr
25 Jahre fürstliches Leben. Die gemeinsamen Jahre des Coburger Herzogspaares in einem einzigartigen Buchkunstwerk von 1867
Dr. Silvia Pfister
Veranstaltungsflyer zum Download (PDF, 1.6 MB)
Kontakt
Kommunikation
Telefon: +49 89 28638-2429
presse@bsb-muenchen.de
Kuratierung:
Prof. Dr. Bettina Wagner
Dr. Bernhard Lübbers
Informationen im Überblick
Ort | Bayerische Staatsbibliothek Ludwigstraße 16, 80539 München Schatzkammern, 1. OG | ||
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Öffnungszeiten | 17. Oktober 2018 – 13. Januar 2019 Mittelalterliche Handschriften und Drucke bis zur Reformation 21. Januar 2019 – 7. April 2019 Aus Orient und Okzident. Bücher, Karten, Globen des 16. und 17. Jahrhunderts 15. April 2019 – 7. Juli 2019 Krieg und Frieden, Freud und Leid. Sammelobjekte des 17. bis 20. Jahrhunderts Montag bis Freitag 11:00 – 18:00 Uhr Sonntag 13:00 – 17:00 Uhr An Feiertagen, am 24. und 31. Dezember 2018 sowie am 5. März 2019 geschlossen | ||
Eintritt | Der Eintritt ist frei. | ||
Verkehrsverbindung | U3/U6, Bus 58/68/153/154, Haltestelle Universität Bus 100/153, Haltestelle Von-der-Tann-Straße | ||
Führungen | Kostenlose Führungen jeweils am ersten sowie letzten Donnerstag und Sonntag im Monat (donnerstags 16:30 Uhr, sonntags 14:00 Uhr) Treffpunkt: Fürstensaal (1. OG) Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Führungstermine im Überblick Führungen für Gruppen nach Terminvereinbarung: Telefon +49 89 28638-2115 oder -2419 oder veranstaltungen@bsb-muenchen.de Kosten pro Führung: 60,00 € | ||
Katalog | Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 19,00 € (Verkaufspreis vor Ort in der Ausstellung). Der Katalog wird im Buchhandel zum Preis von voraussichtlich 39,95 € erhältlich sein. Mit freundlicher Unterstützung der Förderer und Freunde der Bayerischen Staatsbibliothek e. V. | ||
Audioguide | In der Ausstellung steht ein kostenloser Audioguide in deutscher Sprache zur Verfügung. |