Die Exponate vermitteln Eindrücke von der Dramatik des Geschehens von November 1918 bis zur blutigen Niederschlagung der Räterepubliken im Mai 1919. Alle Objekte können im Portal in herausragender digitaler Qualität betrachtet werden. Gezeigt werden in der Ausstellung zeitgenössische Flugblätter, Fotografien und Karikaturen sowie mehrere Original-Filmaufnahmen. Armbinden von Freikorpsmitgliedern oder Soldatenräten, Wahlplakate und Gemälde veranschaulichen die Ereignisse. Unter den Exponaten befinden sich auch ganz besondere Stücke wie etwa der handschriftliche Entwurf von Kurt Eisner für die Proklamation des Freistaats Bayern.
Fünf chronologisch angeordnete Abschnitte und eine Vertiefungsebene führen durch die Ausstellung. Die Präsentation setzt mit der Vorgeschichte der Revolution am Ende des Ersten Weltkriegs ein. Anschließend behandelt sie den Umsturz am 7./8. November 1918 in München und die Bildung der Regierung unter Kurt Eisner. Thematisiert werden auch die Herausforderungen der unmittelbaren Nachkriegszeit bis zu den Landtagswahlen im Januar 1919. Die Reise durch die Revolutionsmonate setzt sich mit der Ermordung Kurt Eisners und den Attentaten im Landtag im Februar 1919 bis zur Ausrufung der „Räterepublik Baiern“ am 7. April 1919 fort. Dabei werden die Räterepubliken in München und anderen bayerischen Orten wie Augsburg, Fürth oder Rosenheim und ihre Niederschlagung durch Regierungstruppen und Freikorps behandelt. Zuletzt folgt eine Bilanz der positiven Errungenschaften und der problematischen Begleiterscheinungen und Folgen der Revolutionszeit. In der Vertiefungsebene kann der Besucher in zusätzlichen Quellen und Literatur zu wichtigen Ereignissen und Protagonisten von 1918/19 stöbern.
Die virtuelle Revolutions-Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bayerischen Staatsbibliothek, der Staatlichen Archive Bayerns und des Hauses der Bayerischen Geschichte.
Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek: „Die virtuelle Ausstellung ‚Revolution und Räterepubliken in Bayern 1918/19‘ zeigt einmal mehr die Innovationskraft des bayerischen Kulturportals bavarikon. Die bayerische Revolution ist nun weltweit für jedermann im Netz nacherlebbar!“
Die virtuelle bavarikon-Ausstellung wird am 15. November 2018 im Rahmen der öffentlichen Veranstaltung „Oktoberrevolution, Novemberrevolution, Weltrevolution? – Die Jahre 1917 bis 1919 in Russland und Bayern“ präsentiert. Neben den Verbindungen und Einflüssen zwischen den Ereignissen in beiden Ländern sollen hier auch die unterschiedlichen Phasen der Erinnerungskultur(en) in den Blick genommen werden. Den Impulsvortrag wird Prof. Dr. Karl Schlögel, Getty Research Institute, halten. Er wird auch zusammen mit Prof. Dr. Marita Krauss, Universität Augsburg, und Dr. Bernhard Grau, Bayerisches Hauptstaatsarchiv, an der Podiumsdiskussion teilnehmen. Sie wird von der Historikerin und Journalistin Dr. Sybille Krafft moderiert.
Beginn: 17:30 Uhr, Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16
Anmeldung erforderlich unter: veranstaltungen@bsb-muenchen.de
https://bavarikon.de/revolution1918
https://bavarikon.de/revolution-bavaria-1918 (englische Version)
Pressemitteilung zum Download
Pressemitteilung (PDF, 609 KB)
Ansprechpartner
Dr. Stephan Kellner
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16, 80539 München
Telefon: +49 89 28638-2278
stephan.kellner@bsb-muenchen.de
Ulrike Rehusch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 89 28638-2057
presse@bsb-muenchen.de
Über bavarikon
bavarikon ist das Portal zur Kunst, Kultur und Landeskunde des Freistaats Bayern. Es ist spartenübergreifend angelegt und enthält Inhalte aus Archiven, Bibliotheken und Museen. Das Portal macht das vielfältige kulturelle Erbe Bayerns weltweit kostenlos zugänglich. Es richtet sich sowohl an die breite kulturinteressierte Öffentlichkeit wie an wissenschaftliche Nutzerinnen und Nutzer. bavarikon ist ein Modul des bayerischen Kulturkonzepts.
bavarikon ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst sowie des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat. Die Entscheidung über Digitalisierungsvorhaben trifft der aus dreizehn Mitgliedern bestehende bavarikon-Rat. Die Bayerische Staatsbibliothek trägt den laufenden redaktionellen, technischen und organisatorischen Betrieb von bavarikon.