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Die „Große Welle” überrollt die Bayerische Staatsbibliothek

Die Bayerische Staatsbibliothek hat kürzlich eines der bekanntesten Kunstwerke der Welt erworben: die „Große Welle” von Katsushika Hokusai (1760 – 1849). „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa”, wie der eigentliche Titel des Farbholzschnitts lautet, wurde von Hokusai in den Jahren 1830/32 geschaffen. Das Werk gehört zu seiner wohl berühmtesten Holzschnittserie, den „36 Ansichten des Berges Fuji”. Es konnte für eine Summe im unteren siebenstelligen Bereich aus einer Privatsammlung angekauft werden. Der Druck bildet den Schluss- und zugleich Höhepunkt einer Reihe von Erwerbungen von Werken Hokusais, die die Bibliothek in den letzten Monaten tätigen konnte.

Die „Große Welle” ist eine Ikone der Kunst, das Motiv weltberühmt, die Interpretation vielschichtig. Im Hintergrund ruht der heilige Berg Fuji, während im Vordergrund eine gewaltige Welle über Fischerbooten zu brechen scheint. Die Darstellung wurde als Verkörperung der Schönheit als auch der Zerstörungskraft der Natur, als Metapher für die Vergänglichkeit menschlichen Lebens sowie als Symbol für das Eindringen des Westens in Japan gedeutet.

Die „Große Welle” ist ein eindrucksvoller Beleg für die künstlerische Meisterschaft Hokusais. Sie diente als Inspirationsquelle für Künstler des Impressionismus, des Japonismus und anderer moderner Kunstströmungen. Heute gilt sie nicht nur als das bekannteste Kunstwerk Japans, sondern ist ein Global Icon. Wer bei Google „Great Wave of Kanagawa” eingibt, erhält rund 12,3 Millionen Ergebnisse angezeigt. Als fester Bestandteil der Populärkultur begegnet man ihr als Emoji, in der Werbung oder als Merchandise.

Im Institut für Bestandserhaltung und Restaurierung der Bayerischen Staatsbibliothek durchgeführte kunsttechnologische Untersuchungen haben bestätigt, dass es sich bei dem neu erworbenen Farbholzschnitt um einen frühen, außerordentlich gut erhaltenen Abzug von den 1830/32 geschnittenen Originaldruckplatten handelt. Diese Erwerbung wird eines der Highlights der für das Jahr 2025 geplanten Jahresausstellung der Bayerischen Staatsbibliothek sein, die sich der Sammlung japanischer Farbholzschnitte widmen wird.

Bayerns Kunstminister Markus Blume betont: „Und erneut ein Erfolg für die Bayerische Staatsbibliothek: Mit dem Erwerb der ‚Großen Welle‘ von Katsushika Hokusai wächst die eindrucksvolle Japansammlung um ein weiteres Juwel. Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, diesen hochkarätigen Druck nach Bayern zu holen. München zählt somit zu den wenigen Orten in Deutschland, deren Sammlungen derartige Glanzstücke dieses weltberühmten Meisters besitzen.”

Die japanische Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst rund 90 000 gedruckte Bände, 100 Handschriften und 900 Einblattdrucke. Sie zeichnet sich durch herausragende Einzelstücke aus und enthält eine Vielzahl von seltenen und mit Farbholzschnitten reich illustrierten Werken.

https://www.bsb-muenchen.de/sammlungen/asien/sprachen/japanisch/

Bildmaterial
Ein druckfähiges Pressebild der „Großen Welle” (BSB Res/4 L.jap. K 408) finden Sie unter:
https://syncandshare.lrz.de/getlink/fi7Q5yWAzHnWPkCocJEAQx/
Fotonachweis: „Bayerische Staatsbibliothek”

Das Bild wird im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Neuerwerbung oder die Ostasiensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Pressemitteilung zum Download
Pressemitteilung  (PDF, 5.5 MB)

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Über die Bayerische Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek, gegründet 1558 durch Herzog Albrecht V., ist mit rund 37,2 Millionen Medieneinheiten die größte wissenschaftliche Universalbibliothek Deutschlands und eine der international bedeutendsten Gedächtnisinstitutionen. Mit über 3,5 Millionen digitalisierten Werken verfügt die Bayerische Staatsbibliothek über den größten digitalen Datenbestand aller deutschen Bibliotheken. Die Bibliothek bietet vielfältige Dienste im Bereich innovativer digitaler Nutzungsszenarien an. Sie agiert zudem als technischer und redaktioneller Betreiber des Landeskulturportals bavarikon und des Literaturportals Bayern sowie als technischer Betreiber der Verkündungsplattform des Freistaats.

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