Altorientalische Sprachen

Im Überblick

Aus dem Alten Orient besitzt die Bayerische Staatsbibliothek circa 1 240 Schriftstücke unterschiedlicher Provenienz: Papyri, Keilschrifttafeln, minäische und sabäische Holzinschriften sowie Hieroglyphentexte.

Die altorientalischen Handschriften sind im Lesesaal Handschriften und Alte Drucke zu benutzen.

Papyri

Der Gesamtbestand der Papyri enthält neben circa 370 griechischen (Pap.graec.mon.) Schriftstücken auch Objekte in demotischer, koptischer, lateinischer, aramäischer und arabischer Sprache (Signaturengruppen Pap.arab.mon., Pap.aram.mon., Pap.copt.mon., Pap.demot.mon., Pap.lat.mon.). Die umfangreichste und inhaltlich bedeutendste griechische Gruppe enthält mehrheitlich Urkundenpapyri, daneben auch literarische Papyri, von der Ptolemäerzeit bis zur ausgehenden Antike.

Literatur

Arnold, Erwin: Die Papyrussammlung der Bayerischen Staatsbibliothek und ihre Erschließung. In: Bibliotheksforum Bayern 9 (1981), S. 57-67.

Heisenberg, August; Wenger, Leopold (Hrsg.): Byzantinische Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek München. 2., ergänzte Auflage. Stuttgart: Teubner, 1986. Die Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek München. Griechische Papyri. 1 = 1 – 18.

Carlini, Antonio (Hrsg.): Papiri letterari greci della Bayerische Staatsbibliothek di Monaco di Baviera. Stuttgart: Teubner, 1986. Die Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek München. Griechische Papyri. 2 = 19 – 44.

Hagedorn, Ursula (Hrsg.): Griechische Urkundenpapyri der Bayerischen Staatsbibliothek München. Teil 1. Stuttgart: Teubner, 1986. Die Papyri der Bayerischen Staatsbibliothek München. Griechische Papyri. 3 = 45 – 154.

Die altsüdarabischen Holzinschriften (Mon.script.sab.)

Von 1987 bis 1994 hat die Bayerische Staatsbibliothek circa 800 altsüdarabische Holzinschriften – meist in Zigarrengröße – aus dem antiken Jemen erworben, die von 800 v. Chr. bis 500 n. Chr. entstanden sind. Sie sind in einer Kursive in minäischer und sabäischer Sprache geschrieben und geben Auskunft über die Alltagskultur im antiken Altsüdarabien. Derartige Inschriften, deren Schriftträger häufig Palmblattrippen waren, sind erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts entdeckt worden. Die Hälfte der Holzstäbchen wurde im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft 2002 bis 2009 geförderten Projektes der Universität Jena wissenschaftlich bearbeitet.

Literatur

Stein, Peter: Die altsüdarabischen Minuskelinschriften auf Holzstäbchen aus der Bayerischen Staatsbibliothek. 2 Bände. Tübingen: Wasmuth, 2010.

Rebhan, Helga: Botschaften aus dem Wüstensand: antike Holzinschriften aus dem Jemen 1000 v. Chr. – 550 n. Chr. In: Bibliotheksmagazin (2015) 3, S. 23-27.

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