Inkunabeln


Mit 9 742 Druckausgaben in über 20 000 Exemplaren ist die Inkunabelsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek nicht nur die größte Deutschlands; nach Zahl der Exemplare steht die Bayerische Staatsbibliothek damit an der Spitze aller Bibliotheken der Welt.

Die gedruckte Literatur des 15. Jahrhunderts ist in ihrer ganzen Themenvielfalt und Bandbreite vertreten. Werke deutscher und italienischer Druckereien überwiegen. Die volkssprachliche deutsche Literatur hat einen Anteil von fast einem Zehntel. Die Sammlung enthält auch den weltweit größten Bestand an Inkunabel-Einblattdrucken.

Zu den prominentesten Werken zählen die Gutenbergbibel mit der nur in zwei Exemplaren überlieferten „Tabula rubricarum“, die 36-zeilige Bibel, der Türkenkalender – ein Unicum wie das Münchner „Leiden Christi“ (Stöger-Passion) –, das „Psalterium Benedictinum“ von 1459 sowie Hartmann Schedels illustriertes Handexemplar seiner Weltchronik, angereichert um Beigaben wie zum Beispiel Etzlaubs Romweg-Karte.

Der Bestand wird kontinuierlich im Rahmen der Sammlung Deutscher Drucke, in der die Bayerische Staatsbibliothek für das Zeitsegment von 1450 bis 1600 zuständig ist, erweitert.

In den Jahren 1971 bis 2003 wurde der Inkunabelbestand mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) katalogisiert. Die siebenbändige Printausgabe des Inkunabelkatalogs erschien in den Jahren 1988 bis 2009 im Dr. Ludwig Reichert Verlag, Wiesbaden. Die Datenbank ermöglicht die Recherche im gesamten Datenbestand des gedruckten Inkunabelkatalogs. Die Konversion erfolgte mit Zustimmung des Verlags. Die Exemplarbeschreibungen sind mit Digitalisaten verlinkt, die in mehreren Einzelprojekten mit Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft erstellt wurden. Mittlerweile sind die meisten der im BSB-Ink verzeichneten Inkunabeln auch über den Bayerischen Verbundkatalog recherchierbar.

1989 wurde an der Bayerischen Staatsbibliothek der Inkunabel-Census Deutschland als deutsche Arbeitsstelle des Incunabula Short Title Catalogue (ISTC) eingerichtet. Die Münchner ISTC-Redaktion arbeitet die in deutschen Sammlungen vorhandenen Inkunabelbestände in die ISTC-Datenbank ein.

Weitere Informationen zum Inkunabel-Census Deutschland

Recherche in:
BSB DISCOVER!

Recherche im:
BSB-Ink online

Hinweise zur Suche  |  Liste der Vorbesitzer (Provenienzen) in BSB-Ink online  (PDF, 2.8 MB)

Digitale Sammlungen

Literatur

BSB-Ink online: Bibliographie

Hertrich, Elmar: Einleitung. In: Inkunabelkatalog / Bayerische Staatsbibliothek: BSB-Ink. Redaktion Elmar Hertrich ... Band 1. Wiesbaden: Reichert, 1988. S. XXIX-XXXIV.

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