Südostasiatische Handschriften

Überblick

Die südostasiatische Sammlung umfasst etwa 4 100 Handschriften in den Sprachen Batak, Birmanisch, Javanisch und Balinesisch, Kambodschanisch, Lampung, Laotisch, Malaiisch, Thai und Vietnamesisch sowie denjenigen der Philippinen.

Rein quantitativ bilden die indonesischen Sprachen (Javanisch-Balinesisch) die größte Gruppe (2 650), gefolgt von Birmanisch (900) und Thai (500). Die Beschreibstoffe sind ungewöhnlich vielfältig: Papier, Palmblatt, Dluwang, Bambus, Holz, Stoff, Elfenbein, Knochen, Stein, Gold, Silber und andere Metalle.

Übersicht nach Sprachen

Batak-Handschriften – Cod.Batak

Bei den 25 Batak-Handschriften (Stand 2015) handelt es sich überwiegend um Faltbücher aus Baumrinde mit Zaubertexten aus Sumatra.

Birmanische Handschriften – Cod.birm.

Buddhistische Texte, meist in Pali, zum Teil mit birmanischem Kommentar sowie Schriften der Astrologie (Horoskope etc.), zahlreiche Ordensformulare (Kammavācās) unterschiedlicher Gestaltung, apotropäische und divinatorische Objekte und eine Reihe von – oftmals illuminierten – Handschriften des Minderheitenvolkes der Shan. Vielfach sind diese als Faltbücher ausgestaltet.

Mahesara bhesaya kyamh̩ (Buddhistische Mythologie)  (Cod.birm. 286)

Javanisch-balinesische Handschriften – Cod.jav.

Die javanischen Handschriften, in der Regel aus Nordbali und meist auf Palmblatt, umfassen Texte des Hinduismus, der Medizin, in geringem Umfang auch islamischen oder buddhistischen Inhalts, sowie magische und literarische Texte. Teil der Sammlung sind auch Bücherkisten und Schreibgerät.

Javanische Handschrift  (Cod.jav. 2592)

Kambodschanische Handschriften – Cod.kamb.

11 Khmer-Palmblatthandschriften.

Lampung-Handschriften – Cod.Lamp.

11 Handschriften, überwiegend Faltbücher aus Baumrinde, die ebenfalls aus Sumatra stammen.

Laotische Handschriften – Cod.laot.

36 laotische Handschriften.

Malaiische Handschriften – Cod.malai.

14 malaiische Handschriften in arabischer Schrift. Neben religiösen Texten finden sich hierunter auch lokalgeschichtlich interessante, wie etwa zur Geschichte und zum Recht des Fürstentums von Kutai (Cod.malai. 7 und Cod.malai. 8) oder ein Brief, den ein Stammeshäuptling auf Borneo an den in holländischen Diensten stehenden Grafen Emil von Bentheim im 19. Jahrhundert verfasste (Cod.malai. 3).

Brief eines Stammeshäuptlings auf Borneo  (Cod.malai. 3)

Thai-Handschriften – Cod.siam.

Die Thai-Handschriften, oftmals in Faltbuchform, umfassen überwiegend Schriften des Buddhismus, darunter Kammavācās und Jataka-Zyklen (Brah-Malai-Handschriften), der Medizin, der Astrologie, Katzentypologien und literarische Texte. In der Sammlung finden sich auch einige optisch sehr reizvolle Buchkästen.

Zu den bereits digitalisierten Stücken zählen:
Ein illustriertes Faltbuch  (Cod.siam. 97)
Samut päp glong (Thailändische Poetik)  (Cod.siam. 98)

Philippinische Handschriften – Cod.philipp.

10 Handschriften mit Texten der Mangyan auf Bambus.

Handschriften vietnamesischer Provenienz

Kein eigenes Sprachen-Fach hingegen bilden die Handschriften vietnamesischer Provenienz, die unter den Signaturen Cod.sin. 82 – 84 und 214 – 225 zu finden sind.

Übersicht der digitalisierten Handschriften  |  Weiterführende Informationen

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