NS-Raubgutforschung
Organisation, Ansprechpartnerin
Leitung: Dr. Claudia Fabian
Telefon: +49 89 28638-2255
ns-raubgutforschung@bsb-muenchen.de
NS-Raubgutforschung an der Bayerischen Staatsbibliothek
Die Bayerische Staatsbibliothek sucht seit 2003 in ihren Beständen nach NS-Raubgut. Sie orientiert sich damit an der Verpflichtung, die alle öffentlichen Institutionen der Bundesrepublik Deutschland 1999 in einer gemeinsamen „Erklärung zur Auffindung und zur Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgutes, insbesondere aus jüdischem Besitz“ eingegangen sind.
Die Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ermöglicht es nun, ihre Recherchen zum Abschluss zu bringen und Rückgaben durchzuführen.
Gemeinsame Erklärung
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Die Bayerische Staatsbibliothek gehört zu den Gründungsmitgliedern des 2015 auf Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst eingerichteten Forschungsverbunds Provenienzforschung Bayern (FPB). Dieser dient der Vernetzung sowie dem Austausch der staatlichen Institutionen, die sich mit Provenienzforschung befassen.
Überprüfung der Bestände
Die Überprüfung der circa 65 000 Bände, die die Bayerische Staatsbibliothek zwischen 1933 und 1945 erwarb, ist inzwischen abgeschlossen. Bei rund einem Prozent der Bücher besteht der Verdacht oder wurde erwiesen, dass es sich um NS-Raubgut handelt. Die Recherchen zu den einzelnen Titeln sind weitestgehend abgeschlossen, noch ausstehende Rückgaben werden laufend vorbereitet. Des Weiteren müssen circa 30 000 Bände durchgesehen werden, die die US-amerikanische Militärregierung der Bayerischen Staatsbibliothek nach 1945 übergab. Sie stammen aus Büchersammlungen von NS-Organisationen und, wie Stichproben ergaben, befindet sich unter ihnen weiteres NS-Raubgut.
NS-Raubgutforschung an der Bayerischen Staatsbibliothek
Virtuelle Ausstellung und Kurzfilm
„Der Fall Alexander Dünkelsbühler”
Zur virtuellen AusstellungRestitution
Die Bayerische Staatsbibliothek möchte aufgefundenes NS-Raubgut so unbürokratisch wie möglich an die rechtmäßigen Besitzer bzw. ihre Erben oder Rechtsnachfolger zurückgeben. Seit 2006 fanden bereits mehrere Restitutionen statt, weitere sind in Vorbereitung. Lässt sich die Herkunft der geraubten Bücher nicht feststellen, sollen die Funde in der Internet-Datenbank „Lost Art“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste dokumentiert werden. Darüber hinaus kennzeichnet die Bayerische Staatsbibliothek sämtliche betroffenen Titel entsprechend in ihren eigenen Katalogen.
Bildnachweise
Die Bayerische Staatsbibliothek im Nationalsozialismus | © BSB/Bildarchiv – NS-Raubgutforschung an der Bayerischen Staatsbibliothek | © BSB – Restitutionen | © BSB/Öffentlichkeitsarbeit – Virtuelle Ausstellung und Kurzfilm | © BSB