Bavarica in Karten

Allgemeines

Zahlreiche Kartenblätter aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek dokumentieren die politische, wirtschaftliche und räumliche Entwicklung Bayerns.

Weiterführende Informationen zur Kartensammlung
Lesesaal Musik/Karten/Bilder

Karten und Pläne aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek  (in bavarikon)

Besondere historische Karten von Bayern

Die ältesten Karten stammen aus dem 16. Jahrhundert, der Schwerpunkt der Sammlung liegt im 19. Jahrhundert. Karten von Bayern und einzelnen bayerischen Regionen und Orten sind im Signaturenfach „Mapp. XI“ versammelt.

Topographische Karten von Bayern, Württemberg und Baden in chronologischer Ordnung sind ab Mapp. XI,0 eingeordnet, Karten der Regierungsbezirke von Mapp. XI,140 s bis Mapp. XI,393 fl, Stadtpläne ab Mapp. XI,393 fl und Historische Karten von Mapp. XI,588 bis Mapp. XI,601 z. Karten aus aller Welt aus der Bibliothek Montgelas findet man ab der Signatur Mapp. XI,800.

„Landtaflen“ Apians

Der Mathematiker und Astronom Philipp Apian aus Ingolstadt fertigte zwischen 1554 und 1563 eine monumentale Karte des Herzogtums Bayern an, die im 18. Jahrhundert verbrannt wurde. Materialien zu der „Großen Karte von Bayern“ finden sich im Nachlass Apians, darunter rund 100 Ansichten von Burgen, Schlössern, Klöstern und Orten sowie von Landschaften aus dem Raum des damaligen Herzogtums Bayern.

Auf der Basis der „Großen Karte“ ließ Apian 1566 Holzschnitte im kleineren Maßstab anfertigen. Diese sogenannten „Bairischen Landtaflen“, aufgeteilt in 24 Holzschnitte, verlegte Apian in seiner eigenen Druckerei. Die Staatsbibliothek besitzt mehrere Ausgaben dieses Druckes.

Weiterführende Informationen
Philipp Apian: Bairische Landtaflen  (in bavarikon)

Weitere Zeugnisse der Geschichte der Landvermessung

Adrian von Riedl veröffentlichte zwischen 1796 und 1805 eine Sammlung von rund 60 Straßenkarten, den „Reise-Atlas von Baiern“. Außerdem stammt von ihm der Strom-Atlas zu den bayerischen Gewässern mit 27 großformatigen Karten, welche erstmals präzise die bayerischen Gewässer darstellen.

Zur Besteuerung von Grundbesitz kartographierte und vermaß eine staatliche Kommission von 1808 bis 1853 ganz Bayern. Dabei entstanden 22 000 großformatige Flurkarten, die sogenannte Urkataster-Aufnahme. Die handgezeichneten Originale liegen im Hauptstaatsarchiv, die Lithographiesteine beim Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung. Die Bayerische Staatsbibliothek besitzt aber Drucke der späteren Ausgaben. Diese bayerischen Katasterpläne werden ohne Mapp.-Signatur unter den Nummern der Kartenblätter aufbewahrt und sind anhand von Übersichtblättern im Lesesaal Musik/Karten/Bilder zu bestellen.

Von 1812 bis 1867 erschien der „Topographische Atlas vom Königreiche Baiern“ in 112 Einzelblättern. Er war das erste mit modernen und detaillierten Aufnahmeverfahren hergestellte flächendeckende Kartenwerk Bayerns. In späteren Ausgaben wurden die großformatigen Blätter halbiert und mit dem Zusatz „West“ oder „Ost“ gedruckt. 1903 erschien eine Ausgabe in Farbe.

Adrian von Riedl: Reise-Atlas  (in bavarikon)
Adrian von Riedl: Strom-Atlas von Bayern  (in bavarikon)
Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern  (in bavarikon)
3D-Objekt Lithographiestein aus dem Landesamt für Breitband, Digitalisierung und Vermessung  (in bavarikon)

Ortsdatenbank

Stadtpläne bayerischer Städte

Bereits seit dem Ende des 15. Jahrhunderts werden Städte kartographisch erfasst, allerdings in erster Linie die Metropolen wie Paris, London, Berlin usw. Daher sind Pläne zu den sehr viel kleineren, bayerischen Städten aus der Zeit vor 1800 selten. Der älteste Stadtplan von München (Mapp. XI, 441 b) wurde 1613 von Tobias Volkmer (1586 – 1659) erstellt und Herzog Maximilian I. (1573 – 1651) gewidmet. Im 18. Jahrhundert wurden neben München vor allem die Reichsstädte Augsburg, Nürnberg und Regensburg kartiert. Die meisten Pläne stammen aus der Augsburger Werkstatt des Kupferstechers Matthäus Seutter (1648 – 1757), der sie in verschiedenen Atlanten publizierte.

Stadtpläne bayerischer Städte  (in bavarikon)

Wichtige historische Ansichtswerke

Kunst- und architekturgeschichtlich interessante Kupferstiche von Stadtansichten, Klöstern und Schlössern enthält die 1644 von Matthäus Merian und Martin Zeiller gestaltete „Topographia Bavariae“. Für Schwaben ist der Band „Topographia Sueviae“ heranzuziehen, für Franken die „Topographia Franconiae“.

1687 und 1690 erschien in zwei Bänden der „Kurbayerische Atlas“ des Münchner Juristen Anton Wilhelm Ertl. Die Beschreibungen der Städte, Märkte, Stifte, Abteien und Klöster sind mit Kupferstichen des Johann Ulrich Krauß illustriert.

1701 bis 1721 gab Michael Wening im Auftrag des bayerischen Hofes und der bayerischen Landschaft (Landstände) die „Historica Topographica descriptio“ heraus, eine ausführliche Beschreibung des Kurfürstentums Bayern mit Ansichten und Beschreibungen der Städte, Klöster und Schlösser Bayerns. Das Werk erschien in vier Bänden mit 846 Ansichten. Die Kupferplatten befinden sich heute im Besitz des Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, die Bayerische Staatsbibliothek besitzt Drucke der Erstausgabe.

Merian Franken 1648  (in der Datenbank „Franconica Online“ der Universität Würzburg)
Kurbayerischer Atlas  (Bavar. 759-1)

Kupferstiche von Michael Wening  (in bavarikon)
Ortsstich von Michael Wening: Bad Kötzting  (in bavarikon)
Ortsstich von Michael Wening: Burg Falkenstein  (in bavarikon)

Weiterführende Informationen

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