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Das Logbuch von Sir Francis Drakes letzter Reise (1595/96) jetzt mit innovativer Technik online verfügbar

Am Beispiel der englischsprachigen Handschrift Cod.angl. 2 demonstriert die Bayerische Staatsbibliothek in einem Pilot-Projekt die innovativen Möglichkeiten der Technologie des International Image Interoperability Framework (IIIF, gesprochen „Triple-Ai-Eff”): Im digitalisierten Bild wird der Text der handschriftlichen Logbucheinträge aus dem 16. Jahrhundert zeilengenau und in moderner Schrift (Transkription) lesbar im Bild eingeblendet.

Logbuch von Sir Francis Drakes letzter Reise (1595/96) mit Transkription lesbar im Bild eingeblendet | © BSB/Cod.angl. 2

Logbuch von Sir Francis Drakes letzter Reise (1595/96) mit Transkription lesbar im Bild eingeblendet | © BSB/Cod.angl. 2

Die Handschrift Cod.angl. 2 gehört zu den bedeutendsten englischsprachigen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek. Sie beinhaltet Schriften und Briefe zur englischen Seefahrt aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Am Anfang der Handschrift steht ein Logbuch der letzten Reise des englischen Weltumseglers Sir Francis Drake (um 1540 – 1596).

Die Einträge darin umfassen den Zeitraum vom 28. August 1595 bis zum 10. Mai 1596 und beschreiben Tag für Tag den Kurs eines der Schiffe, das an Drakes letzter Expedition nach Westindien (Westindische Inseln) teilnahm. Auch besondere Ereignisse und die zurückgelegte Wegstrecke sind festgehalten. Auf Blatt 13v oben ist der Tod von Sir Francis Drake vermerkt, der 28. Januar 1596.

Die digitalisierte Handschrift wird nun im IIIF-Standard und über den sogenannten Mirador-Viewer bereitgestellt. Um die Lesbarkeit zu ermöglichen, sind den nur mühsam zu entziffernden Einträgen des Logbuchs Transkriptionen als digitale Annotationen beigefügt. Bewegt man die Maus in einen der Rahmen, wird der Text des jeweils umrandeten Abschnitts zeilengenau sichtbar.

Das International Image Interoperability Framework (IIIF) entstand 2011 mit Unterstützung der Mellon Foundation aus einer gemeinsamen Initiative renommierter Gedächtnisorganisationen (Archive, Bibliotheken, Museen) weltweit. Die Bayerische Staatsbibliothek ist seit 2015 aktiv an diesem internationalen Konsortium beteiligt. IIIF ermöglicht einen noch nie dagewesenen freien Austausch von digitalisiertem Kulturerbe zwischen verschiedenen Institutionen. Nutzerinnen und Nutzer können sich zum Beispiel auf diese Weise Handschriften, die von unterschiedlichen Einrichtungen digital bereitgestellt werden, in einer Arbeitsoberfläche anzeigen lassen.

Direktlink zum annotierten Logbuch
Präsentation in den Digitalen Sammlungen

International Image Interoperability Framework
Mirador-Viewer

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