Verzeichnis der Mikroformen zur Musikwissenschaft
in der Bayerischen Staatsbibliothek

Einleitung

Hintergrund und Zielsetzungen

Wie im Fall der ausländischen Archivalien schlummern auch in der Musik-Abteilung der Bayerischen Staatsbibliothek zahlreiche Mikroverfilmungen großer und kleiner Bestände aus anderen Bibliotheken, die seit den 1970er Jahren vor allem mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft erworben wurden. Sofern es sich z.B. um Verfilmungen von Musikzeitschriften handelt und diese einzeln im Katalog der BSB nachgewiesen sind, können und werden sie auch benutzt. Ähnliches gilt für diejenigen Mikroformen (z.B. Bibliothekskataloge und Gesamtausgaben), die im Handlesesaal der Musik-Abteilung aufgestellt sind. Aber gerade im Bereich der Musikhandschriften, Notendrucke und teilweise auch der Literatur über Musik sind zahlreiche Sammlungen vorhanden, die bisher kaum oder nie benutzt wurden, da zum einen kaum ein Benutzer auf den Gedanken kam, daß sie vorhanden sein könnten, zum anderen es teilweise nicht einfach war, sie in den BSB-Katalogen zu finden oder dann die gewünschten Teile zu bestellen.
Das "Verzeichnis der Mikroformen zur Musikwissenschaft in der Bayerischen Staatsbibliothek" (VMM-BSB) soll beide Probleme beheben. Zu diesem Zweck wurden, über verschiedene Ansätze, alle in der BSB vorhandenen kommerziellen Mikroverfilmungen zur Musik gesucht, gegebenenfalls "aufbereitet" und verzeichnet. Ausgenommen wurden lediglich Einzelverfilmungen von Druckwerken und Dissertationen sowie Verfilmungen im Rahmen der Großprojekte "Early English Books" und "The Eighteenth Century". Andererseits wurden z.B. die mikroverfilmten Zeitschriften auch deswegen aufgenommen, um Forschung und Lehre durch die Übersicht eventuell Anregungen zu geben, diese Bestände in größerem Umfang zu nutzen.
Weitere Handschriftenverfilmungen finden sich im neuen "Verzeichnis der Mikroformsammlungen der Handschriftenabteilung der BSB".
Um die Benutzbarkeit zu erhöhen, wurden wie im "Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der BSB" bei allen Sammlungen die nötigen Signaturen, soweit vorhanden auch der dazugehörigen Guides, angegeben. Wenn auch bei einzelnen Verfilmungen recht ausführliche Angaben gemacht wurden, so gilt doch allgemein, daß dieses Verzeichnis nicht die jeweiligen Guides ersetzen kann oder soll. Die Suche, ob das Werk eines Komponisten etwa in einer der Verfilmungen des europäischen Handschriftenbestandes der British Library oder der Notendrucke der Musikabteilung des Haags Gemeentemuseums vorhanden ist, kann nur über die dazugehörigen Guides erfolgen. Das VMM-BSB liefert dagegen die Information, daß eben diese Verfilmungen vorhanden und wie sie erschlossen sind.
Das VMM-BSB wird im Fall von Neuerwerbungen, Ergänzungen und sonstigen Änderungen stets auf den neuesten Stand gebracht werden. Eine eigene Datei protokolliert die wichtigen Veränderungen.

Aufbau des "VMM-BSB"

Die Grundeinteilung des VMM-BSB folgt der Art des verfilmten Materials: Handschriften (A), Notendrucke (B), Musikalische Denkmäler und Gesamtausgaben (C), Libretti (D), Literatur über Musik (E), Zeitschriften (F) sowie Kataloge von Musikbibliotheken und bibliographische Hilfsmittel (G). Falls nötig, werden Verfilmungen auch in mehreren Abteilungen aufgeführt. In den Abteilungen A, B, D, F und G erfolgt die weitere Einteilung nach dem Provenienzprinzip: alphabetisch nach Ländern, gegebenenfalls auch nach Orten und Repositorien, in denen sich die jeweiligen Bestände befinden. Die Abteilungen C und E sind dagegen zuerst thematisch gegliedert.
Dieser Aufbau und diese Darstellungsart wurden gewählt, um vor allem denjenigen Benutzern, die sich einen Überblick über die Bestände verschaffen wollen, entgegenzukommen. Mittels Inhaltsverzeichnis, Teilübersichten sowie der Suchfunktion des Browsers sollte das VMM-BSB aber auch bei einer gezielteren Suche schnell zum Ergebnis führen.
Darüber hinaus wurde ein chronologisches Register in eine eigene Datei gestellt, das es ermöglichen soll, relativ schnell beispielsweise alle Verfilmungen von Musikzeitschriften des 18. Jahrhunderts oder von Handschriften vor 1500 zu finden.

Aufbau der Einträge

Jeder Haupteintrag beginnt mit dem Abteilungskennbuchstaben und der darin gültigen laufenden Nummer, die auch im chronologischen Register Verwendung findet. Es folgen der Titel der Verfilmung (nicht unbedingt in Übereinstimmung mit der bibliothekarischen Ansetzung), gegebenenfalls nähere Angaben in eckigen Klammern, die Zahl der Filmrollen bzw. Mikrofiches und der Verlag.
Anschließend steht die Signatur der Verfilmung; kursiv gehaltene Teile (rn für Rollennummer oder fn für Fichenummer) ersetzt man bei der Bestellung durch die gewünschte(n) Ziffer(n). Falls nötig ist in eckigen Klammern angegeben, aus welchem Intervall die Rollennummern zu entnehmen sind. Umfang und Signatur(en) des Guides beenden den Eintrag.
Bei umfangreicheren Verfilmungen werden die Teile, so ausgewiesen, mit allen wichtigen Angaben aufgeführt; ausführlichere Informationen sind auch gelegentlich in eine Unterdatei ausgelagert.

Bestellung von Mikroformen

Das "VMM-BSB" soll dem Benutzer die direkte Bestellung über den Menüpunkt "Magazinbestellung" ohne vorherige Recherche im OPAC ermöglichen. Allerdings heißt dies nicht, daß die Bestellungen deshalb immer problemlos über die Bühne gehen: Mikroformen sind eben manchmal ein ausleihtechnisch schwieriges Medium.
Bei den Mikroformen sind nur Ausleihe in den Lesesaal und Fernleihe möglich. Für die Fernleihe gilt weiterhin im wesentlichen die Bestellung über den roten Fernleihschein, mit dem durchaus 10 oder 20 Filmrollen bzw. maximal 50 Mikrofiches bestellt werden können. Die Fernleihe von Guides kann innerhalb des Bayerischen Verbunds auch über Internet angestoßen werden; s. dazu das Gateway Bayern. Festzuhalten ist, daß man bei umfangreicheren Verfilmungen unbedingt zuerst den jeweiligen Guide bestellen bzw. konsultieren sollte; außerdem ist es ratsam nachzuprüfen, ob sich die Verfilmung nicht vielleicht sogar an einer nähergelegenen Bibliothek findet.

Danksagung

Die Bayerische Staatsbibliothek ermöglichte die Erstellung dieses Verzeichnisses durch einen Werkvertrag. Dafür gilt mein Dank der Leitung des Hauses und der Abteilung Bestandsaufbau und Erschließung. Die nötige, vor allem auch musikwissenschaftliche Hilfestellung erhielt ich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Musik-Abteilung, die auch die teilweise entstandene zusätzliche Arbeit (z.B. bei der Neuordnung von Sammlungen) freundlich, kompetent und schnell erledigten. Dem Bereich Erschließung danke ich ebenfalls für die wie immer gute Zusammenarbeit bei Katalogaufnahmen und -änderungen.

München, Dezember 2002
Freddy Litten

Abkürzungen

BSB Bayerische Staatsbibliothek
fn Fichenummer (zum Einfügen in eine Signatur)
Hbh Handbibliothek Handschriftenlesesaal
Hbm Handbibliothek Musiklesesaal
IDC Verlag
KTO früherer Verlag: Kraus Thomson Organization
PSM Verlag: Primary Source Microfilm
rn Rollennummer (zum Einfügen in eine Signatur)
Sign. Signatur (call number)
RP Verlag: Research Publications (jetzt Primary Source Microfilm)
UME Verlag: University Music Editions
UMI Verlag: University Microfilms International
UPA Verlag: University Publications of America
VMG-BSB Verzeichnis der Mikroformen zur Geschichte in der Bayerischen Staatsbibliothek
VMM-BSB Verzeichnis der Mikroformen zur Musikwissenschaft in der Bayerischen Staatsbibliothek

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Stand: 18.4.2006