Dritte Qualifikationsebene (vormals gehobener Bibliotheksdienst)

Weitere Informationen zum Berufsbild


„Berufsfelder und Studiengänge an der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern“
Broschüre

Das Bibliotheksportal enthält eine Website zum Thema „Beruf, Berufsbild, Berufswege“.
Beruf, Berufsbild, Berufswege

Informationen der Bundesagentur für Arbeit

Einen schönen Überblick über das Bibliothekswesen gibt die frei im Internet zugängliche 6. Auflage von
„Portale zu Vergangenheit und Zukunft – Bibliotheken in Deutschland“ (2022) von Jürgen Seefeldt und Ludger Syré.
Portale zu Vergangenheit und Zukunft (PDF)

Zulassung, Ausbildung und Prüfung werden geregelt durch die „Fachverordnung über den fachlichen Schwerpunkt Bibliothekswesen (FachV-Bibl)“ vom 1. September 2015.
Fachverordnung (PDF)

Der Flyer der Bibliotheksakademie Bayern fasst die wichtigsten Informationen zum Studiengang Bibliotheks- und Informationsmanagement zusammen.
Flyer (PDF)

Berufsbild

Als Bibliothekar*in B.A. (bis 01.10.2014 als Diplombibliothekar*in) erwartet Sie ein breites Einsatzfeld an Hochschul- und Universitätsbibliotheken, an regionalen Staatlichen Bibliotheken oder an der Bayerischen Staatsbibliothek: So erwerben Sie die unterschiedlichsten Medien in vielen verschiedenen Sprachen und bereiten diese so auf, dass Ihre Kunden die gewünschten Medien im Katalog, in dem sich häufig mehrere Millionen Titel befinden, schnell wiederfinden. Mit bibliotheksbezogenen IT-Anwendungen sind Sie bestens vertraut und Ihre Expertise auf dem Gebiet der Informationstechnologie (Datenbankensysteme, IT-Anwendungen, Recherchestrategien etc.) sehr gefragt.
Medienvielfalt und Tätigkeitsvielfalt zeichnen Ihren zukünftigen Beruf aus: Sie sind die kompetente Ansprechperson für verschiedene Zielgruppen (Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Schülerinnen und Schüler, Studierende und wissenschaftlich interessierte Bürgerinnen und Bürger und andere Interessierte) bei allen bibliothekarischen Fragestellungen und helfen beispielsweise bei kniffligen Literaturrecherchen. Ihren Kundinnen und Kunden vermitteln Sie in Führungen und Schulungen, wie die Dienstleistungen der Bibliothek am besten zu nutzen sind. Außerdem verfolgen Sie technologische und mediensoziologisch relevante Entwicklungen und stimmen Ihre Serviceangebote darauf ab.

Der Beruf Bibliothekar*in an wissenschaftlichen Bibliotheken umfasst u. a. folgende Tätigkeiten (unvollständige Aufzählung):

  • Literaturerschließung für elektronische Kataloge und Katalogverbünde, d. h. Formalerschließung, besonders in schwierigen Fällen, und Sacherschließung mit Ausnahme der Fälle, die spezielle fachwissenschaftliche Kenntnisse erfordern
  • Literaturauswahl in kleineren wissenschaftlichen Bibliotheken, z. B. in Fachhochschulbibliotheken, Regionalbibliotheken, Spezialbibliotheken, gegebenenfalls in Zusammenarbeit mit Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftlern
  • Literaturinformation durch Online-Recherchen in Datenbanken
  • Erstellen von Informationsmaterialien
  • Ermittlung und Beschaffung von Literatur aus externen Beständen durch Fernleihe oder Dokumentlieferung
  • Aufgaben im Bereich der Informationstechnologie (IT) und Systemadministration
  • Abhalten von Schulungen zur Literatursuche (Informationskompetenzschulungen)
  • Beratung im Umgang mit „alten“ und „neuen“ Publikationsformen und Medien
  • Leitungsaufgaben, u. a. die Leitung von Arbeitsgruppen und Dienststellen in großen Bibliotheken (z. B. im Bereich der Medienerwerbung, Formalerschließung, Auskunft und Schulungen, Lesesäle) und Leitung von kleineren und mittleren Bibliotheken, z. B. von Spezialbibliotheken, Fachhochschulbibliotheken, Regionalbibliotheken
  • Öffentlichkeitsarbeit, wie z. B. Organisation von Führungen, Erstellung von Werbematerialien
  • Aufgaben in der Aus- und Fortbildung

Voraussetzungen

Ihr Profil

  • Freude am Umgang mit Menschen
  • Bereitschaft zur Dienstleistung
  • Fähigkeit zur Teamarbeit
  • Interesse an Informationstechnologie
  • breite Allgemeinbildung
  • Leistungsbereitschaft und Belastbarkeit

Ihre Bewerbung

Um zur Ausbildung zugelassen zu werden, sollten Sie u. a.

  • die deutsche Staatsangehörigkeit, die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union oder die Staatsangehörigkeit von Island, Liechtenstein, Norwegen oder der Schweiz besitzen,
  • mindestens die unbeschränkte Fachhochschulreife oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand bis spätestens zum Einstellungstermin (1. Oktober eines jeden Jahres) erworben haben,
  • angemessene Kenntnisse in wenigstens zwei Fremdsprachen besitzen,
  • die allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen (z. B. Gewähr der Verfassungstreue, gesundheitliche Eignung, Einhaltung der gesetzlichen Altersgrenze, d. h. am Einstellungstag dürfen Sie gemäß Art. 23 BayBG maximal 44 Jahre alt sein) und
  • das Auswahlverfahren erfolgreich abgeschlossen haben.

Auswahlverfahren

Für die Teilnahme am LPA-Auswahlverfahren bewerben Sie sich online.
Ab Anfang April eines jeden Jahres finden Sie das Online-Formular für den Ausbildungskurs, der im darauf folgenden Jahr beginnt, auf den Seiten des Bayerischen Landespersonalausschusses.
Der Bewerbungsschluss ist in der Regel Anfang Juli, die Auswahlprüfung findet im Oktober statt. Die genauen Termine finden Sie ebenfalls auf der Website des Bayerischen Landespersonalausschusses.

Im Auswahlverfahren wird Ihre Qualifikation anhand einer Gesamtnote aus bestimmten Schulfächern und dem Ergebnis einer schriftlichen Auswahlprüfung ermittelt. In der schriftlichen Prüfung werden das Sprachverständnis, die grundlegende Allgemeinbildung, Konzentrationsfähigkeit und das logische, strukturelle, analytische Denkvermögen getestet.
Die Zulassung zur Ausbildung erfolgt nach einer Rangliste, unter Berücksichtigung der im Auswahlverfahren erzielten Noten und nachdem ein Auswahlinterview gemäß Art. 22 Abs. 8 LlbG  erfolgreich absolviert wurde.

Bitte beachten Sie: Von der vom Landespersonalausschuss bekannt gegebenen Ausnahmeregelung (vgl. BayMBl. 2022 Nr. 764 vom 30. Dezember 2022), wonach Einstellungsbehörden bei Bedarf auch Bewerberinnen und Bewerber im Einstellungsverfahren berücksichtigen können, wenn diese nicht am aktuellen Auswahlverfahren, aber an einem der drei vorangegangenen Auswahlverfahren erfolgreich teilgenommen haben, wird von der Bayerischen Staatsbibliothek als Einstellungsbehörde für den fachlichen Schwerpunkt Bibliothekswesen für das Einstellungsjahr 2024 Gebrauch gemacht. Sofern Bewerberinnen oder Bewerber am aktuellen Auswahlverfahren (LPA-Test im Oktober 2023) nicht teilnehmen, aber an einem der drei vorangegangenen Auswahlverfahren erfolgreich teilgenommen haben, müssen die Bewerbungsunterlagen (LPA-Zeugnis der erfolgreichen Teilnahme an einem der drei vorangegangenen Verfahren sowie Lebenslauf) der Bayerischen Staatsbibliothek bis zum 30.11.2023 vorliegen (Ausschlussfrist).
Bitte berücksichtigen Sie, dass Sie für den Zugang zu den Studienplätzen anderer Einstellungsbehörden, die von der o.g. Ausnahmeregelung keinen Gebrauch machen, am aktuellen Auswahlverfahren teilnehmen müssen. Bei Teilnahme am aktuellen Auswahlverfahren greift die o.g. Ausnahmeregel nicht, d.h. es können dann für das Einstellungsverfahren des betreffenden Einstellungsjahres keine Ergebnisse aus früheren Auswahlverfahren eingebracht werden.

Dem Anforderungsprofil des Auswahlinterviews liegen folgende Oberpunkte zugrunde:

Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Teamfähigkeit, Konfliktmanagement, Zeitmanagement, Stressbewältigung, Selbstmanagement, Kontaktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Kreativität, Interesse.

Darüber hinaus müssen die sonstigen beamtenrechtlichen Einstellungsvoraussetzungen erfüllt sein. Schwerbehinderte Bewerberinnen und Bewerber werden bei ansonsten im Wesentlichen gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.

Informationsplattform von Studierenden für Studierende und alle Interessierten

Ausbildung im Detail

Dauer der Ausbildung

36 Monate

Ausbildungsbeginn

Jährlich zum 1. Oktober

Ablauf der Ausbildung

Die Ausbildung erfolgt in einem dualen System und umfasst sechs Semester.
Theoretische Kenntnisse werden in vier Semestern am Fachbereich Archiv- und Bibliothekswesen der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern (München) vermittelt, praktische Fertigkeiten in zwei Praxismodulen an einer der großen wissenschaftlichen Bibliotheken Bayerns (s.a. Bestimmung von Ausbildungsbibliotheken für die Praxismodule des Bachelorstudiengangs Bibliotheks- und Informationsmanagement vom 22. August 2019).
Für die Zeit der theoretischen Ausbildung in München kann i. d. R. eine unentgeltliche Unterkunft im S-Bahn-Bereich zur Verfügung gestellt werden.

Weiterführende Informationen zur praktischen Ausbildung und zum Studium

Beruflicher Status und Verdienst

Zu Beginn der Ausbildung werden Sie in das Beamtenverhältnis auf Widerruf berufen. Sie erhalten Anwärterbezüge in Höhe von monatlich ca. 1420 € (Grundbetrag; Stand: Januar 2022).
Nach der Qualifikationsprüfung ist eine Übernahme als Beamtin/Beamter (Eingangsamt: Bibliotheksinspektor*in) oder als Angestellte/r möglich.

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