23. Oktober 2018 → 19:00 Uhr
Astrid Séville
In der Reihe „Zur Sache ...“ – Autoren in der Staatsbibliothek
Die Bundeskanzlerin erklärt ihre Entscheidungen für alternativlos. Der Finanzminister fordert andere dazu auf, ihre Hausaufgaben zu machen, und gebetsmühlenartig versichern Politiker nach Wahlniederlagen, die Sorgen der Bürger künftig ernst zu nehmen. Das ist der Sound der Macht, den niemand mehr hören mag. Viel zu lange haben unsere Politiker mit ihren Phrasen notwendige gesellschaftliche Debatten über politische Zukunftsentwürfe schon im Keim erstickt.
Die Politikwissenschaftlerin Astrid Séville plädiert in ihrem Buch für eine neue demokratische Streitkultur und fordert von unseren Abgeordneten den Mut, sich dem Verfall der politischen Sprache in Deutschland offensiv entgegenzustellen – notfalls auch mit der Konsequenz, abgewählt zu werden.