Resultate der Pilotphase Handschriftendigitalisierung
Kontakt
Projektleitung und Projektkoordination Bayerische Staatsbibliothek Dr. Carolin Schreiber Telefon: +49 89 28638-2259 carolin.schreiber@bsb-muenchen.de |
Zuständige Handschriftenzentren |
Von 2013 bis 2015 wurde im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Pilotphase zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften durchgeführt. Ihr Ziel war die Erstellung eines Masterplans, der als Entscheidungsgrundlage für eine zukünftige DFG-Förderlinie zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften dienen sollte.
Die Pilotphase umfasste sieben Digitalisierungsprojekte, die an den deutschen Handschriftenzentren angesiedelt waren. Die projektübergreifenden Organisations- und Koordinationsarbeiten wurden von der Bayerischen Staatsbibliothek übernommen.
Im Mittelpunkt stand die Entwicklung einer Infrastruktur, die bestandshaltenden Institutionen in ganz Deutschland die Digitalisierung relevanter Bestände auf hohem, den aktuellen Standards entsprechendem Niveau ermöglicht.
Handreichungen der Pilotphase Handschriftendigitalisierung
Durch die Pilotphase wurden die methodischen und organisatorischen Grundlagen für eine breitere Förderung der Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften geschaffen. Zudem wurde hinsichtlich der Präsentation der Digitalisate und der mit ihnen verbundenen Erschließungsdaten deutlich, dass Manuscripta Mediaevalia durch ein neues Handschriftenportal abgelöst werden sollte.
Mit der Entwicklung des Handschriftenportals, das seit 2018 durch die DFG gefördert wird, geht schließlich die Förderung neuer Digitalisierungsprojekte durch die DFG einher.
Digtalisierungsprojekte der Pilotphase
Fallgruppe 1: Begleitende Digitalisierung bei laufenden DFG-geförderten Erschließungsprojekten
- Projekt 1: Digitalisierung lateinischer Handschriften aus dem ehemaligen Benediktinerkloster St. Emmeram in Regensburg (Clm 14000 – 14540) (BSB München)
- Projekt 2: Digitalisierungskomponente zum Projekt „Erschließung von Kleinsammlungen mittelalterlicher Handschriften in Sachsen und dem Leipziger Umland“ (UB Leipzig)
Fallgruppe 2: Digitalisierung gut erschlossener Bestände
2.1 Eingabe von Volltexten bzw. Anreicherung und Qualifizierung vorhandener Registerdaten in Manuscripta Mediaevalia
- Projekt 3: Digitalisierung von Handschriften der Ratsbücherei Lüneburg (HAB Wolfenbüttel)
- Projekt 4: Digitalisierung mittelalterlicher deutscher Pergamenthandschriften aus dem Signaturenbereich Cgm 1 – 200 (BSB München)
2.2 Neueingabe von Volltexten und Registerdaten in Manuscripta Mediaevalia
- Projekt 5: Digitalisierung von Handschriften des Fonds Codices biblici in Folio (WLB Stuttgart)
Fallgruppe 3: Digitalisierung ungenügend erschlossener Bestände
- Projekt 6: Digitalisierung von Handschriften der Signaturengruppe „Manuscripta germanica“ unter Nutzung aktualisierter historischer Kurzkataloge (SBB-PK Berlin)
- Projekt 7: Bestandslistenerfassung und Digitalisierung von Handschriften der UB Leipzig aus dem Bestandssegment ohne publizierten Nachweis sowie Bestandslistenerfassung und Digitalisierung von zehn stark nachgefragten, aber nur mit deutlich erhöhtem Aufwand zu digitalisierenden Handschriften der UB Leipzig (UB Leipzig)
Fallgruppe 4: Digitalisierung aufgrund aktueller Forschungsinteressen
Ein forschungsbezogenes Digitalisierungsprojekt wurde für die Pilotphase beantragt, jedoch nicht bewilligt.
Fallgruppe 5: Digitalisierung mit deutlich erhöhtem Aufwand
Projektdokumentation
Vorbereitende Arbeiten
10/2010 Bitte der DFG um die Erarbeitung eines Positionspapiers der Handschriftenzentren zur Handschriftendigitalisierung bis 1. Juli 2011
05/2011 Fachwissenschaftliche Konsequenzen der Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften, Gespräch in der HAB Wolfenbüttel, Positionspapier (PDF, 57 KB)
(Müller, Stephan; Haye, Thomas: Mittelalter-Philologie im Internet. 38. Beitrag: Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften aus Sicht der Forschung. In: Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur 140 (2011), S. 416 –420.)
07/2011 Einreichung des 1. Konzeptpapiers (PDF, 437 KB), erarbeitet in Abstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat der Handschriftenzentren. Als Anhang sind u. a. beigegeben: eine Stellungnahme zur Erschließung und Digitalisierung von Streubeständen mittelalterlicher Handschriften und eine aktualisierte Handreichung zur standardisierten Kurzerfassung mittelalterlicher Handschriften nach dem Schema der Bestandsliste.
08/2011 Reaktion der DFG auf das 1. Konzeptpapier der Handschriftenzentren
02/2012 Aktualisierte, grundlegend überarbeitete 2. Fassung des Konzeptpapiers (PDF, 371 KB) der Handschriftenzentren
03/2012 Reaktion der DFG: Aufforderung zur Ausarbeitung und zum Einreichen von Anträgen für die Pilotphase
04/2012 Diskussion der Anträge auf der Sitzung der Handschriftenzentren in München
09/2012 Treffen der Handschriftenzentren zur Vorbereitung und Koordination der Anträge in München
12/2012 Einreichen der Einzelanträge und des Rahmenantrags für die zweijährige Pilotphase
06/2013 Bewilligung der Anträge durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
Zeitplan der Pilotphase
10/2013 Beginn der Pilotphase
03/2014 Zwischenbericht an die DFG
09./10.10.2014
1. Tagung der Pilotphase Handschriftendigitalisierung an der Bayerischen Staatsbibliothek (Tagungsbericht, PDF)
22. – 24.04.2015
2. Tagung der Pilotphase Handschriftendigitalisierung (Bayerische Staatsbibliothek, Hauptstaatsarchiv München)
11/2015 Ende der Pilotphase Handschriftendigitalisierung
Vorträge und Veröffentlichungen
Claudia Fabian (BSB): Piloting a national programme for the digitisation of medieval manuscripts in Germany. LIBER 42nd Annual Conference, 26. – 29. Juni 2013, München. (Abstract)
Christoph Mackert (UB Leipzig): Das Konzept der deutschen Handschriftenzentren zur Digitalisierung der mittelalterlichen Handschriften in Deutschland: Pläne und offene Fragen. Tagung Rights Reserved – Free Access: Nutzungsrechte für historische Quellen und Handschriften im Internet, Bern, Zentralbibliothek, 7. Mai 2012. (Vortrag)
Christoph Mackert (UB Leipzig): Zur Digitalisierung des mittelalterlichen Handschriftenerbes – ein Gesamtkonzept: Neuentwicklungen bei der Katalogisierung – Vernetzung und Wandel durch Digitalisierung. Internationale Tagung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 19. – 21. September 2011. (Vortrag, PPT)
Claudia Fabian, Carolin Schreiber (BSB): Piloting a national programme for the digitization of medieval manuscripts in Germany. In: LIBER quarterly 22 (2014) 1, S. 2 – 16.
Posterpräsentation anlässlich der 1. Jahrestagung der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum (DHd 2014) an der Universität Passau am 26. und 27. März 2014. (PDF, 11.9 MB)
Christoph Mackert (UB Leipzig): Die Arbeitsgruppe der deutschen Handschriftenzentren – Servicezentren für Handschriftenerschließung und -digitalisierung. 103. Bibliothekartag, Bremen, Messe und Congresszentrum, 3. – 6. Juni 2014. (Vortrag, Abstract)
Carolin Schreiber (BSB): Bericht über die Pilotphase Handschriftendigitalisierung der deutschen Handschriftenzentren. 103. Bibliothekartag, Bremen, Messe und Congresszentrum, 3. – 6. Juni 2014. (Vortrag, Abstract)
Carolin Schreiber, Lydia Glorius (BSB): Start der Pilotphase Handschriftendigitalisierung. In: Bibliotheksmagazin (2014) 2, S. 77 – 81. (Volltext)
Claudia Fabian (BSB): Pilotprojekt der DFG zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften – eine Zwischenbilanz. 11. Symposium „Handschriften und Alte Drucke“ veranstaltet von der dbv-AG HAD in Zusammenarbeit mit der UB Tübingen und dem VDB, Heinrich-Fabri-Institut, Blaubeuren, 20. – 22. Oktober 2014. (Vortrag)
Bettina Wagner (BSB): New directions and projects for manuscript digitization in German conservation libraries. Manuscript Digitization and Online Accessibility: What is Going On? Rom, Biblioteca Vallicelliana, 23. Oktober 2014. (Vortrag)
Antonie Magen, Carolin Schreiber (BSB): Erste Tagung zur Pilotphase Handschriftendigitalisierung vom 9. bis 10. Oktober 2014 an der Bayerischen Staatsbibliothek in München – ein Tagungsbericht. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 62 (2015) 1, S. 59 – 62. (Volltext)
Werner Köhler (Bildarchiv Foto Marburg): Manuscripta Mediaevalia: Werknormdateien für die GND. EVA Berlin 2014: Elektronische Medien und Kunst – Kultur – Historie, 5. – 7. November 2014. (Vortrag)
Claudia Fabian (BSB): Die digitale Renaissance mittelalterlicher Handschriften: Aspekte der Erschließung und Digitalisierung. Lectio Magistralis in Biblioteconomia, Florenz, 3. März 2015. (Volltext)
Carolin Schreiber, Antonie Magen (BSB): Zweite Tagung zur Pilotphase Handschriftendigitalisierung vom 22. bis 24. April 2015 an der Staatsbibliothek in München – ein Tagungsbericht. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 62 (2015) 6, S. 351 – 360. (Volltext)
Dokumentation „Zweite Tagung Pilotphase Handschriftendigitalisierung“
Carolin Schreiber (BSB): Authority control for medieval studies: state of the art and perspectives. COST ACTION IS1005 Medioevo Europeo, Final Conference, Florenz, 16. – 17. März 2015.
Carolin Schreiber (BSB): Ergebnisse der „Pilotphase zur Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften an den deutschen Handschriftenzentren“ – auf dem Weg zur nationalen Infrastruktur für die Digitalisierung des Handschriftenerbes. 104. Deutscher Bibliothekartag, „Bibliotheken – von Anfang an Zukunft“, Nürnberg, 26. – 29. Mai 2015.
Robert Giel (SBPK): Manuscripta Mediaevalia als zentraler Nachweis der Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften in Deutschland. 104. Deutscher Bibliothekartag, „Bibliotheken – von Anfang an Zukunft“, Nürnberg, 26. – 29. Mai 2015.
Carolin Schreiber (BSB): The pilot phase for the digitization of medieval manuscripts in German collections: an interim report. 50th International Congress on Medieval Studies, Western Michigan University, Kalamazoo, MI, 14. – 17. Mai 2015.
Carolin Schreiber (BSB): Die Pilotphase Handschriftendigitalisierung – Ergebnisse und Perspektiven. Arbeitsgemeinschaft Deutscher Regionalbibliotheken (DBV e. V.), Frühjahrstagung 2016, Jena, 31. Mai 2016.
Claudia Fabian (BSB): Der Masterplan: Digitalisierung mittelalterlicher Handschriften. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 63 (2016) 3, S. 113 – 122.