Von 15. Mai bis 10. Juli 2015 präsentiert die Bayerische Staatsbibliothek in Kooperation mit dem israelischen Generalkonsulat in München die Ausstellung "Von Sulzbach bis Tel Aviv. Hebräische Neuerwerbungen aus 50 Jahren (1965-2015)". Anlass ist der 50. Jahrestag der Aufnahme deutsch-israelischer Beziehungen. Die Staatsbibliothek kann sich auf eine über viereinhalb Jahrhunderte gewachsene Hebraica-Sammlung von weltweiter Bedeutung stützen, die in den vergangenen 50 Jahren durch Neuerwerbungen in allen wichtigen Bereichen erweitert wurde. Die Ausstellung präsentiert in vier Abteilungen exemplarisch einen Querschnitt hebräischer Handschriften und Drucke vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart: Handschriften, alte Drucke, Drucke von Displaced Persons (DP) und Literatur aus Israel.
Die gezeigten Handschriften stammen aus Deutschland, Italien, Syrien und Nordafrika. Aus Bayern werden hebräische Drucke aus Sulzbach (heute Sulzbach-Rosenberg) vorgestellt, das im 18. Jahrhundert ein Zentrum des hebräischen Buchdrucks mit europaweiter Ausstrahlung war. Ausgestellt wird u.a. auch der älteste hebräische Druck aus China von 1851 sowie eine erst Anfang 2015 erworbene Satire von 1816 zur Rekrutierung einer jüdischen Armee in hebräischer Schrift, aber deutscher Sprache.
Einen Schwerpunkt der Schau bilden Publikationen aus der sogenannten DP-Zeit, als durch Hilfsinstitutionen für Holocaustüberlebende und in deren DP-Camps religiöse und politische Literatur in hebräischer und besonders jiddischer Sprache auf bayerischem Boden gedruckt wurde. Durchdrungen vom Schrecken des Erlebens und Überlebens der Schoah erinnern sie zugleich an deren Ende und an die Befreiung vor 70 Jahren.
Aus Israel, das sich durch eine äußerst vitale Buchproduktion auszeichnet, werden kontinuierlich Bücher und Zeitschriften zu Themenbereichen wie Religion, Landeskunde und Archäologie, Schoah, Politik, Sprache und Literatur erworben. Eine Auswahl dieser Neuerscheinungen präsentiert der vierte Teil der Ausstellung.
Die sogenannte „Münchner Handschrift des Babylonischen Talmud“ von 1342, die mit Blick auf ihre religionsgeschichtliche Bedeutung zu den wertvollsten Buchschätzen der Menschheit zählt, wird am Ende der Ausstellung über das gestengesteuerte, innovative Präsentationssystem „BSB-Explorer“ digital präsentiert. Im Bereich der Digitalisierung greifen Kooperationsprojekte der Bayerischen Staatsbibliothek mit der Israelischen Nationalbibliothek Jerusalem die zukunftsweisenden Perspektiven internationaler Vernetzung im IT-Bereich auf.
Einladung zur Pressebesichtigung
Vertreter der Presse und der Medien sind herzlich zur Besichtigung der Ausstellung eingeladen:
Dienstag, 12. Mai 2015, 11.00 Uhr
Bayerische Staatsbibliothek, Schatzkammer, Ludwigstr. 16, München
Anmeldung erforderlich unter: presse@bsb-muenchen.de oder Tel.: 089/28 638 2429
Pressemitteilung zum Download:
Pressemitteilung (Word-Datei 75 KB)
Weitere Informationen zur Ausstellung: www.bsb-muenchen.de
Ort
Bayerische Staatsbibliothek, Schatzkammer (1.OG)
Ludwigstraße 16, 80539 München
U3/6, Bus 154, Haltestelle Universität, Bus 100, Haltestelle Von-der-Tann-Straße
Öffnungszeiten
15.05. - 10.07.2015
Montag bis Freitag 10 - 18 Uhr
(25. Mai (Pfingstmontag) und 4. Juni (Fronleichnam) geschlossen)
Eintritt frei
Begleitheft
108 Seiten in deutscher und hebräischer Sprache, farbig bebildert, 12,00 Euro
Kostenlose öffentliche Führungen s. www.bsb-muenchen.de -> Ausstellungen
Kontakt
Fachliche Fragen
Dr. habil. Stefan Jakob Wimmer
Tel.: 089/28 638 2880
stefan.wimmer@bsb-muenchen.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Peter Schnitzlein
Tel.: 089/28 638 2429
presse@bsb-muenchen.de