* Der Mondparsifal zeugt von Meeses Liebe zum Komponisten Richard Wagner und dem Verlust des Regie-Postens bei den Bayreuther Festspielen
DAS MONDPARSIFALBUCH IST Richard Wagnertum!
Aus: Jonathan Meese, Mondparsifal, S. 1
„Richard entheiligt alle(s)” steht im Mondparsifal-Buch von Jonathan Meese. „Entheiligen” gehört zu Meeses Spezialdisziplinen und erklärt seine Zuneigung zu dem Komponisten der Oper „Parsifal”, die am 26. Juli 1882 in Bayreuth uraufgeführt wurde. Meese bezeichnet auch seine eigene Kunstform als „freiestes Spiel”, es sei „kein Heiligtum”.
Erste Ausstellung 1998 auf der Berliner Biennale, heute international berühmt
Meese, 1970 in Tokio geboren und in Ahrensburg bei Hamburg aufgewachsen, besuchte die Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1998, als 28-Jähriger, präsentierte Meese die Installation „Ahoi de Angst” auf der ersten Berliner Biennale. Heute gilt er als einer der berühmtesten deutschen Künstler der Gegenwart auf internationalem Parkett.
Bildmotiv aus dem Mondparsifal, einem Künstlerbuch von Jonathan Meese. Mit 18 Holzschnitten, 15 Klischeedrucken und 92 kopierten Collagen. Vom Künstler signiert, Ex. 9/20, Harpune-Verlag 2017. Bayerische Staatsbibliothek, Signatur: 2 L.sel.III 500
© Jonathan Meese/Harpune Verlag
Verlust der „Parsifal”-Inszenierung – ein schmerzhafter Rückschlag
2016 wurde Meese für die Bayreuther Wagner-Festspiele als Regisseur der Oper „Parsifal” engagiert. Ein Versuch, der misslang. Ihm wurde kurzfristig die Regie mit der Begründung entzogen, dass seine Inszenierung zu teuer geworden wäre.
Meese sagt in einem Interview auf die Frage: Sie sind in Bayreuth rausgeflogen, weil Ihr „Parsifal” zu teuer wurde. Schmerzt das noch?
Meese: Bayreuth tut mir immer noch sehr weh, wie man damals mit mir und Richard Wagner umgegangen ist. Richard Wagner kann man nicht gleichschalten. Richard Wagner war eine extreme Figur, man muss den extrem bringen. Gefallsucht in der Kunst ist der falsche Weg, man muss die Dinge radikalisieren. […]
Aus: Jonathan Meese wird 50: „In Ahrensburg tanke ich auf“, Interview Gerd Roth, Hamburger Abendblatt, 23.01.2020.
Meeses „Manifesto” über den Mondparsifal
In ihrem Blog „Kunst zwischen Deckeln” gibt die Kuratorin der Künstlerbuchsammlung der Bayerischen Staatsbibliothek, Lilian Landes, eine plastische Beschreibung des Menschen Jonathan Meese. Meese schrieb extra für diesen Blog einen Text, ein „Manifesto” zu dem 2017 im Wiener Harpune-Verlag erschienenen Mondparsifal.
Alle Motive und Seiten seines Mondparsifals, aus dem unser Motiv „Tschüss” stammt, können Sie im Blog anschauen.
Die Bayerische Staatsbibliothek dankt Jonathan Meese sowie Sarah Bogner und Josef Zekoff vom Harpune Verlag, dass sie dieses Motiv für unsere Kampagne „Behind these Walls” unkompliziert und kostenfrei zur Verfügung gestellt haben.
Meese selbst erleben, live, in Farbe und in seiner Kunst können Sie auch auf seiner Website jonathanmeese.com
Hier ein Bericht über Meeses Ausstellung in der Münchner Pinakothek der Moderne