Bereits am 6. Mai 2019 ging die neue Suchoberfläche der „Gnomon Bibliographischen Datenbank” (GBD) online. Gut ein Jahr später ist nun die Migration der Datenbank abgeschlossen. Unter der neuen Adresse finden Nutzerinnen und Nutzer jetzt die seit April 2018 bereits im B3Kat, dem gemeinsamen Verbundkatalog des Bibliotheksverbunds Bayern und des Kooperativen Bibliotheksverbunds Berlin-Brandenburg, neu katalogisierten Titel und die vollständigen Altdaten der GBD.
Auch die Suchoberfläche hat inzwischen den Beta-Status verlassen. Von der alten Adresse wird nun auf die neue Adresse umgeleitet. Die alte Oberfläche wird noch für einen begrenzten Zeitraum erreichbar bleiben, jedoch nicht mehr mit neuen Daten versorgt werden.
http://gnomon-online.de → https://gbd.digital (Umleitung von der alten auf die neue Adresse)
http://legacy.gnomon-online.de (alte Oberfläche noch für begrenzten Zeitraum erreichbar)
Damit ist ein wichtiger Meilenstein für das im Rahmen des Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften – Propylaeum von der Deutschen Forschungsgemeinschaft seit 2016 geförderte Projekt erreicht worden. Dessen Ziel bestand in der Überführung der Datenbank in die Infrastruktur des Bayerischen Bibliotheksverbunds und im Aufbau einer neuen Suchoberfläche durch die Bayerische Staatsbibliothek. Diese Suchoberfläche ermöglicht den tagesaktuellen Zugriff auf die erfassten Daten, die auch in PropylaeumSEARCH, dem zentralen Rechercheportal des Fachinformationsdienstes Altertumswissenschaften, eingebunden sind. Dadurch kann für die Zukunft ein zuverlässiger Betrieb garantiert und die Erfassungseffizienz deutlich gesteigert werden.
https://propylaeum.bsb-muenchen.de/metaopac/start.do?View=prop (PropylaeumSEARCH)
Im Zuge der Überführung in die bibliothekarische Infrastruktur hat der Verlag C.H. Beck es als langjähriger Partner des Datenbankprojekts ermöglicht, dass zukünftig sämtliche Daten im Rahmen des gesamten Verbundkatalogs als Open Data zur freien Nachnutzung zur Verfügung stehen. Damit können die Daten der GBD zukünftig Teil von Linked-Open-Data-Netzwerken und altertumswissenschaftlichen Forschungsplattformen werden. Auch zu diesem Zweck wird die Anreicherung der Datensätze mit Normdaten und Identifikatoren in der derzeitigen zweiten Förderphase bis 2021 weiter vorangetrieben, ebenso die Mehrsprachigkeit der Suchoberfläche.
https://www.bib-bvb.de/web/b3kat/open-data (Open Data zur freien Nachnutzung)
Die „Gnomon Bibliographische Datenbank” ist mit über 630 000 Einträgen eines der umfassendsten und renommiertesten Datenbanksysteme für Fachliteratur in den gesamten Altertumswissenschaften einschließlich der fachspezifischen Wissenschaftsgeschichte. Sie verzeichnet Monographien, Sammelbände mit den enthaltenen Beiträgen, Zeitschriftenaufsätze, Rezensionen und Fachlexika in allen einschlägigen Wissenschaftssprachen, die mit Hilfe eines umfangreichen, multilingualen Thesaurus (derzeit circa 25 000 Schlagwörter) detailliert recherchierbar sind. Die Erschließung von YouTube-Inhalten und Internetressourcen ist derzeit ein Alleinstellungsmerkmal der Datenbank.
Konzipiert wurde die „Gnomon Bibliographische Datenbank” Ende der 1980er Jahre von Prof. Dr. Jürgen Malitz (Eichstätt/Freiburg), der bis heute als Herausgeber der Datenbank fungiert, seit 2003 zusammen mit Prof. Dr. Gregor Weber (Augsburg). Unterstützt werden sie von Prof. Dr. Michael Rathmann (Eichstätt) und Dr. Andreas Hartmann (Augsburg). Die Erschließungsarbeit wird getragen von den Lehrstühlen für Alte Geschichte in Augsburg und Eichstätt. Eine intensive Zusammenarbeit besteht seit längerem mit der Bayerischen Staatsbibliothek (München) und den Universitätsbibliotheken Augsburg, Eichstätt und Tübingen. Kooperationen bestehen außerdem mit der Redaktion der Zeitschrift „Gnomon‘” (München) und der Joint Library of the Hellenic & Roman Societies (London). Ein Kooperationsabkommen wurde zudem mit dem Deutschen Archäologischen Institut geschlossen.