Humperdinck wurde vor allem durch seine Märchenopern „Hänsel und Gretel“ und „Die Königskinder“ bekannt.
Gottfried Heinz-Kronberger von der Bayerischen Staatsbibliothek München, dem die Identifizierung des bislang in der Bibliothek der Universität der Künste Berlin als anonymes Werk eingeordnetes Autograph gelang, schreibt über seine Entdeckung: „Die Reinschrift der Partitur fertigte Humperdinck im Zeitraum vom 14. Dezember 1880 bis 1. Januar 1881 an, um die Partitur dann für den Berliner Meyerbeer-Preis einzureichen. Seine Bewerbung war erfolgreich. Es ist anzunehmen, dass der Komponist auf dem Titelblatt nicht namentlich erwähnt wurde, weil es sich um ein Wettbewerbsstück handelte. Im Werkverzeichnis von Hans-Josef Irmen (2005) finden sich zahlreiche Hinweise auf Briefe des Komponisten aus Xanten, wo die Kantate entstand.
Das Autograph ist 33 x 25,8 cm groß (Höhe x Breite). Es umfasst insgesamt 68 Seiten, wovon die ersten 66 beschrieben sind. Der Titel lautet: Die Fischerin | Dramatische Cantate | für Soli und Orchester | Personen: | Martin, ein junger Fischer. Tenor | Lisa, seine Braut. Mezzo-Sopran | Susanne, die Schenkin. Hoher Sopran.
Die nun aufgefundene vollständige Fassung der Kantate erlaubt einmal mehr, das Schaffen Humperdincks zu analysieren und auch die Vertonung eines weiteren Goetheschen Werkes kennenzulernen.
Das Katalogisat kann mit seinen Musikincipits im RISM-OPAC unter der ID 1001053670 eingesehen werden.“
Weitere Informationen zum Akademieprojekt „Repertoire Internationale des Sources Musicales (RISM)“