Ludwig von Herterich wurde am 13. Oktober 1856 in Ansbach geboren. In der Werkstatt seines Vaters Franz Herterich erhielt er seine erste Ausbildung. Anschließend besuchte er die Münchner Akademie und war im Atelier von Wilhelm von Diez tätig. Herterich gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Münchner Schule, war Mitbegründer der „Secession” und wurde als Porträtist und Monumentalmaler geschätzt. Von 1896 bis 1898 arbeitete er als Lehrer an der Stuttgarter Kunsthochschule, ab 1898 als Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1908 wurde ihm der Maximiliansorden (persönliches Adelsprädikat) verliehen. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Ludwig von Herterich in dem kleinen Künstlerdorf Etzenhausen bei Dachau in einer Villa, die der Maler Hermann Linde (1863 – 1923) für sich hatte errichten lassen.
Von Bedeutung ist dieser Teilnachlass vor allem vor dem Hintergrund, dass durch den Brand der Herterich-Villa 1959 ein Großteil von Herterichs Lebensdokumenten zerstört wurde. Der vorhandene Teilnachlass war damals entweder ausgelagert oder konnte noch vor den Flammen gerettet werden. Die Dokumente gewähren einen Einblick in verschiedene Lebensphasen des Künstlers. Vorhanden sind zahlreiche Skizzenbücher, Korrespondenz mit Künstlerkollegen und Familienmitgliedern, Fotografien sowie amtliche Unterlagen und Drucksachen mit Berichten über den Künstler, seine Werke und Ausstellungen.