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Slavonic Bibles Online – Kollektion mit digitalisierten Früh- und Altdrucken in slawischen Sprachen deutschlandweit kostenfrei verfügbar

Im Rahmen des Fachinformationsdienstes Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa wurde unlängst die digitale Kollektion „Slavonic Bibles Online” deutschlandweit und an deutschen Auslandsinstituten kostenfrei zugänglich gemacht. Die digitale Kollektion enthält insgesamt 100 Werke in verschiedenen slawischen Sprachen, insbesondere auf Kirchenslawisch, die an rund 30 osteuropäischen Orten, aber auch in Berlin oder Venedig entstanden sind.

Titelblatt der Biblij Cžeská von Melantrich z Aventina, Jirí, d. 1511 – 1580 und Netolické, Bartolomej, d. 1552, 1549 in Prag gedruckt | © Brill

Titelblatt der Biblij Cžeská von Melantrich z Aventina, Jirí, d. 1511 – 1580 und Netolické, Bartolomej, d. 1552, 1549 in Prag gedruckt | © Brill

Bei den Digitalisaten handelt es sich um Reproduktionen von Bibeln und weiteren religiösen Büchern aus der Sammlung der Lomonosov-Staatsuniversität in Moskau, die weltweit eine der bedeutendsten Sammlungen früher und seltener slawischsprachiger Drucke besitzt. Eine Auswahl der dort vorhandenen Bücher wird über die lizenzierte Datenbank digital zugänglich gemacht, darunter folgende seltene Stücke:

  • Liturgische Texte, die 1491 in Krakau gedruckt wurden (Triodʹ cvětnaja und Triodʹ postnaja)
  • Die 1518 in Prag gedruckte Bibel von Francysk Skaryna, ein bedeutendes Sprachdenkmal des frühen Weißrussischen
  • Das Buch Katichisis von Szymon Budny, 1562 in Njasviž verlegt und ebenfalls eines der wegbereitenden Werke für das Weißrussische
  • Die erste Gesamtausgabe der Bibel mit slawischem Text aus Ostroh von Ivan Fedorov aus dem Jahr 1581
  • Bibeln und weitere religiöse Texte aus den damaligen slawischen Zentren des Drucks von Büchern (Lʹviv, Wilna u. a.)

Alle Drucke können bequem im Browser betrachtet sowie als PDF heruntergeladen werden. Neben den offensichtlichen Forschungsansätzen zur Religions- und Sprachgeschichte bieten die Digitalisate auch für Historikerinnen und Historiker interessante Zugänge, da eine Vielzahl an Notizen, Markierungen und Inskriptionen in den Drucken wertvolle Informationen zur Buch-, Druck- und allgemeinen Geschichte liefert.

Weitere Informationen in osmikon
Zugang über das Datenbank-Infosystem

Informationen zum Fachinformationsdienst Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa

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