Sie ist ein wichtiges Dokument für die Territorialisierung des Zarenreiches und ein Beispiel für den Wissenstransfer aus dem westlichen Europa. Die beiden Kartografen Jan Pieter van Suchtelen (1751 – 1836) und Karl Ludwig Oppermann (1766 – 1831) hatten in Groningen bzw. Gießen Mathematik studiert, bevor sie 1783 in den russischen Militärdienst eintraten. Seit 1797 oblag die staatliche Kartografie dem Militär, dessen Kartendepot die 100-Blatt-Karte herausgab.
Das Kartenwerk stammt aus der Bibliothek von Eugène Beauharnais, dem Schwiegersohn König Max I. von Bayern. Seine bedeutende Bibliothek war bis 1852 im Palais Leuchtenberg (heute: Finanzministerium) in München und ab dann im Kloster Seeon untergebracht. Sie wurde zwischen 1928 und 1970 auf mehreren Auktionen in der Schweiz und in Deutschland versteigert und somit in alle Winde zerstreut. 1970 erwarb der in Norddeutschland ansässige Vorbesitzer bei einer Auktion in Stuttgart dieses Werk, das er nunmehr der Bayerischen Staatsbibliothek schenkte. Die Karte ist damit nach mehr als 150 Jahren nach München zurückgekehrt.
Die Kartensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst heute mehr als 400 000 gedruckte Karten, davon mehr als 90 000 aus der Zeit vor 1850 (sogenannte Altkarten).
Zur Kartensammlung