Im Rahmen der Provenienzforschung an der Bayerischen Staatsbibliothek konnten drei Titel aus Mayers Besitz im sogenannten „Gestapo-Konvolut“ identifiziert werden. Die Bayerische Staatsbibliothek sucht seit 2003 in ihren Beständen nach NS-Raubgut und hat bereits über 60 000 Bände durchforstet, die zwischen 1933 und 1945 von ihren Eigentümern unter Druck verkauft oder von NS-Organisationen wie der Geheimen Staatspolizei beschlagnahmt und weiterverteilt wurden.
Alle drei Bücher des Kunsthistorikers kamen um 1939 als „Schenkung“ der Gestapo in die Bayerische Staatsbibliothek und besitzen die dazugehörige Schenkernummer G.n. 14428. Es ist davon auszugehen, dass ursprünglich eine größere Anzahl seiner Bücher an die Bayerische Staatsbibliothek gekommen war; diese wurden wahrscheinlich beim Brand 1943 zusammen mit den Beständen des Kunstlesesaals vernichtet.
Seine Tochter Angelika Liebmann hat die restitutierten Bücher der Staatsbibliothek als Schenkung überlassen, sie sind weiterhin im Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek ausleihbar. Durch speziell gefertigte Exlibris wird jeder Nutzer der Bücher an die Geschichte August Liebmann Mayers und die Provenienz der Titel erinnert.
Informationen zur NS-Raubgutforschung an der Bayerischen Staatsbibliothek