„Das BKM-Sonderprogramm unterstützt Archive und Bibliotheken gezielt bei der Erhaltung von schriftlichem Kulturgut in größeren Mengen. Wir freuen uns, in diesem Jahr mit einigen Einrichtungen auch längerfristige Projekte fortsetzen zu können, sodass am Ende einzelne Bestände in vollem Umfang gesichert sind”, erklärt Ursula Hartwieg, Leiterin der KEK.
Die Bayerische Staatsbibliothek in München sichert zum Beispiel in einem Fortsetzungsprojekt einzigartige Zeugnisse der Architekturgeschichte des Nationalsozialismus für die Forschung und breite Öffentlichkeit: Aus dem umfangreichen Nachlass von Paul Ludwig Troost (1878 – 1934) und Gerdy Troost (1904 – 2003) werden Architekturpläne restauriert. Die nach Kriegsende beschlagnahmten Materialien des „Ateliers Troost” wurden 1965 von Washington, D.C. nach Deutschland rückgeführt. Die Bibliothek erwarb den größten Teil und ergänzte ihn später noch durch weitere Ankäufe. Im laufenden Projekt werden 251 Umbaupläne für das „Braune Haus”, die NSDAP-Parteizentrale, restauriert. Das Transparentpapier ist spröde geworden. Daher werden die gerollten, großformatigen Pläne ausgelegt und Risse geschlossen. Im letzten Jahr wurden bereits 212 Pläne restauriert. Mit dieser Maßnahme bleiben zentrale historische Dokumente zum sogenannten NSDAP-Parteiviertel in München dauerhaft erhalten. Nach Abschluss können die handgezeichneten Pläne digitalisiert und ausgestellt werden.
Bereits im fünften Jahr unterstützt das BKM-Sonderprogramm Maßnahmen zum Originalerhalt in Archiven und Bibliotheken. Insgesamt wurden in dieser Förderlinie seit 2017 knapp 465 Projekte bewilligt und hierfür von BKM rund 13,7 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt.
Quelle:
Pressemitteilung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) 3/2021 vom 31.08.2021 (PDF)