Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München: die mittelalterlichen Handschriften aus Cgm 5255 – 7000 einschließlich der althochdeutschen Fragmente Cgm 5248. Beschrieben von Elisabeth Wunderle. Wiesbaden, 2018.
Die Handschriften gelangten auf unterschiedlichen Wegen in die Bayerische Staatsbibliothek. 61 wurden im Laufe des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts von verschiedenen Institutionen, vor allem dem Allgemeinen Reichsarchiv München und der K. Kreisbibliothek Regensburg abgegeben. Die weiteren wurden hauptsächlich durch Ankäufe im Antiquariatshandel erworben.
Der überwiegende Teil der Handschriften ist im 15. Jahrhundert entstanden. Entstehungsgebiet der meisten Handschriften sind der bairisch-österreichische und der alemannische Sprachraum. Etliche konnten bestimmten Klöstern zugeordnet werden. Die inhaltliche Bandbreite ist sehr groß. Das Schrifttum, das der religiösen Praxis und Andacht diente, nimmt einen breiten Raum ein. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Codices mit Texten zur bayerischen Geschichte. Stark vertreten ist auch die medizinische Literatur. Ein Beispiel für eine reich mit Buchschmuck ausgestattete Handschrift ist Cgm 6406, die „Weltchronik” des Rudolf von Ems.
Der Fonds der deutschsprachigen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München (Codices germanici monacenses) zählt neben den einschlägigen Beständen der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz zu Berlin, der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien und der Universitätsbibliothek Heidelberg zu den vier bedeutendsten Sammlungen weltweit. Aktuell umfasst der Bestand circa 13 000 Codices, darunter etwa 2 100 mittelalterliche.