„MÜNCHEN. SCHAU her!” wirft ein Licht auf große wie kleine Ereignisse der Münchner Geschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1970er Jahre. Die Ausstellung erschließt sich in sechs Schwerpunkten.
- Der Bereich „Frühe Fotografie bis 1914”, u. a. repräsentiert durch die Hoffotografen Franz Hanfstaengl (1804 – 1877) und Joseph Albert (1815 – 1886), zeigt in den beiden Schatzkammern Originalaufnahmen aus dieser Zeit.
- Zu einem Ausflug „Von München in die Berge” lädt der zweite Ausstellungsteil ein. Der Partenkirchner Fotograf Bernhard Johannes (1848 – 1899) ist hier mit frühen alpinen Aufnahmen vertreten ebenso wie Josef Beierl (1905 – 1943), der in den 1920er und 30er Jahren die Berchtesgadener Berge im Bild festhielt.
- Die Aufnahmen aus München zwischen 1914 bis 1945 stammen größtenteils aus der Sammlung Heinrich Hoffmann (1885 – 1957). Sie beleuchten Ereignisse wie den Ausbruch des ersten Weltkriegs, die Revolution in Bayern 1918/19 und den Aufstieg der NSDAP bis hin zum Novemberpogrom 1938.
- Im Anschluss dokumentieren unter dem Titel „Kriegszerstörung und Wiederaufbau” die Bilder des Münchner Journalisten und Fotografen Georg Fruhstorfer (1915 – 2003) und des Architekten Tino Walz (1913 – 2008) eindrücklich das Leben im zerstörten München der Nachkriegszeit.
- Ab 1950 entführt dann die bekannte Münchner Gesellschaftsfotografin Felicitas Timpe (1923 – 2006) in das vielfältige kulturelle Leben der Stadt.
- Im Spannungsfeld zwischen Brauchtum und Fortschritt steht der sechste Teil der Ausstellung: Die Aufnahmen zeigen den legendären Münchner Fasching und die 800-Jahr-Feier der Stadt 1958. Auch die Studentenproteste Ende der 1960er Jahre, der Bau des Garchinger Atom-Eis und die Olympischen Spiele 1972 sind im Bild festgehalten.
Ein knapper Ausblick auf das 2019 erworbene STERN-Archiv beschließt den Rundgang.
Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek:
Wir freuen uns sehr, in dieser Ausstellung mit interessanten, zum Teil noch nie gezeigten Aufnahmen aus der Münchner Stadtgeschichte einen repräsentativen Überblick über die Fotosammlungen des Hauses zu zeigen. In ,MÜNCHEN. SCHAU her!‘ ist der Bruchteil eines Prozents des Bestandes des Bildarchivs zu sehen. Dies allein gibt schon eine Vorstellung davon, welche historischen Schätze die Fotosammlungen bergen.
Das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek verwahrt größtenteils Fotografien, aber auch Abbildungen in originalgraphischen Techniken wie Holzschnitte, Kupferstiche und Lithographien. Die Sammlung ist überregional ausgerichtet. In seiner heutigen Form besteht das Bildarchiv seit 1992. Bereits Mitte der 1980er Jahre begann man, Porträts der Handschriften- und der Musikabteilung zusammenzuführen und systematisch zu erschließen. Bedeutende Erweiterung erfuhr das Bildarchiv durch Ankäufe der Archive bekannter Fotografen wie Felicitas Timpe, Heinrich Hoffmann, Bernhard Johannes und Georg Fruhstorfer. Mit der Übernahme des analogen Fotoarchivs der Zeitschrift STERN 2019 ist das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek mit nunmehr 17 Millionen Bildern die größte zeitgeschichtliche Fotosammlung Deutschlands in öffentlicher Trägerschaft.
bildarchiv.bsb-muenchen.de
Alle Informationen zur Ausstellung, zu Führungen und zum Begleitprogramm sowie die virtuelle Ausstellung finden Sie unter:
www.muenchen-schau-her.de
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