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Farben Japans – Staatsbibliothek zeigt erstmals ihre japanischen Farbholzschnitte

Ausstellung vom 27. März bis 6. Juli 2025
Intensive Farben, filigrane Linien und ikonische Motive – die Bayerische Staatsbibliothek präsentiert ihre japanischen Farbholzschnitte zum ersten Mal in einer eigenen Schau mit Werken bekannter japanischer Künstler wie Utamaro, Hokusai, Hiroshige, Yoshitoshi oder Hasui. Präsentiert wird auch das berühmteste Werk dieser Kunstform, Hokusais „Große Welle”.

KATSUSHIKA Hokusai (1760 – 1849): „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa”, auch bekannt als „Große Welle”, aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji”, 1830 – 1832. Farbe und Tinte auf Papier, 36,8 x 25,6 | © BSB/Res/4 L.jap. K 408

KATSUSHIKA Hokusai (1760 – 1849): „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa”, auch bekannt als „Große Welle”, aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji”, 1830 – 1832. Farbe und Tinte auf Papier, 36,8 x 25,6 | © BSB/Res/4 L.jap. K 408

KATSUSHIKA Hokusai (1760 – 1849): Südwind, klares Wetter, auch bekannt als „Roter Fuji”, aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji”, 1830 – 1832. Farbe und Tinte auf Papier, 38,1 x 26,1 | © BSB/Res/4 L.jap. K 405

KATSUSHIKA Hokusai (1760 – 1849): Südwind, klares Wetter, auch bekannt als „Roter Fuji”, aus der Serie „36 Ansichten des Berges Fuji”, 1830 – 1832. Farbe und Tinte auf Papier, 38,1 x 26,1 | © BSB/Res/4 L.jap. K 405

UTAGAWA Hiroshige (1797 – 1858): Das Pflaumenanwesen in Kameido, aus der Serie „Hundert Ansichten berühmter Orte Edos", 1857. Farbe und Tinte auf Papier, 24,5 x 36,3 | © BSB/2 L.jap. K 383

UTAGAWA Hiroshige (1797 – 1858): Das Pflaumenanwesen in Kameido, aus der Serie „Hundert Ansichten berühmter Orte Edos", 1857. Farbe und Tinte auf Papier, 24,5 x 36,3 | © BSB/2 L.jap. K 383

IKEDA Terukata (1883 – 1921): Hortensie, aus dem Album „Tausenderlei Blumen", 1898. Farbe und Tinte auf Papier, 35,8 x 24,5 | © BSB/L.jap. K 355

IKEDA Terukata (1883 – 1921): Hortensie, aus dem Album „Tausenderlei Blumen", 1898. Farbe und Tinte auf Papier, 35,8 x 24,5 | © BSB/L.jap. K 355

Ursprünglich als Gebrauchskunst entstanden, gelten viele Farbholzschnitte heute als Kunstwerke höchsten Ranges.

Das gesamte Spektrum farbig gedruckter Holzschnitte wird in mehr als 130 Exponaten präsentiert, darunter aufwendig illustrierte Bücher, seltene Triptychen oder eindrucksvolle Einblattdrucke wie Hokusais „Unter der Welle im Meer vor Kanagawa”, bekannt als „Große Welle”. Diese globale Ikone der Kunst konnte in den vergangenen Jahren ebenso wie zwei weitere herausragende Holzschnitte von Hokusai – „Sommergewitter am Fuße des Berges” und „Südwind, klares Wetter” – für die Sammlung erworben werden. Alle drei Drucke stammen aus der berühmten Holzschnittserie „Sechsunddreißig Ansichten des Berges Fuji”, die ab 1830 erschienen ist. Sie bilden das exzeptionelle Highlight der Ausstellung.

Als japanische Farbholzschnitte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in größerer Zahl nach Europa und Nordamerika gelangten, lösten sie dort eine geradezu enthusiastische Rezeption und Faszination aus, die bis heute ungebrochen ist: durch ihre besondere Ästhetik, ihren Reichtum an Mustern und Details, ihre Bildsprache und nicht zuletzt durch ihre Farbigkeit.

Künstlerische Exzellenz in Verbindung mit handwerklichem Können zeichnen den japanischen Farbholzschnitt aus. Die thematische Bandbreite der Motive reicht von ausdrucksstarken Theaterszenen und reizenden Schönheiten über urbane Szenen bis hin zu kontemplativen Landschaften sowie detailreichen Pflanzen- und Tierdarstellungen. In den ausgewählten Werken werden die vielfältigen kulturhistorischen Bezüge und besonderen Stilmerkmale dieser Kunstform sichtbar. Der zeitliche Bogen spannt sich von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zu den shin-hanga, den sogenannten „Neuen Drucken” des 20. Jahrhunderts. Die Originalexponate werden begleitet durch thematische Stationen mit großformatigen Reproduktionen, in denen die Detailfülle der Holzschnitte sichtbar wird. Über motivische und inhaltliche Anknüpfungspunkte streift die Ausstellung am Rande auch das Thema Manga und Anime.

Generaldirektor Dr. Klaus Ceynowa: 

Ich freue mich außerordentlich, mit der aktuellen Ausstellung diese herausragende Sammlung und die jüngst dafür erworbenen Drucke von Hokusai und anderer Künstler erstmalig der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Die visuelle Kraft und zugleich einprägsame Klarheit begründen die ungebrochene Modernität und popkulturelle Anschlussfähigkeit dieser einzigartigen Kunstform.

Die Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst rund 90 000 gedruckte Bände, 100 Handschriften und 1 000 Einblattdrucke. Eine Auswahl von über 300 japanischen Farbholzschnitten ist bereits digitalisiert und in den Digitalen Sammlungen der Bayerischen Staatsbibliothek einsehbar.

Japanische Farbholzschnitte in den Digitalen Sammlungen

Über die Japan-Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek

Farben Japans – Holzschnitte aus der Sammlung der Bayerischen Staatsbibliothek

Öffnungszeiten
27. März bis 6. Juli 2025, Sonntag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr
(an Samstagen und Feiertagen geschlossen)

Eintritt frei | Kostenlose Führungen jeden Dienstag um 16:30 Uhr | Kostenloser Audioguide in deutscher Sprache | Katalog (Kerber Verlag): 48,00 Euro.

Ort
Bayerische Staatsbibliothek, Ludwigstr. 16, 80539 München

Pressemitteilung zum Download  (PDF, 140 KB)

Ansprechpartner
Dr. Thomas Tabery
Abteilung Orient und Asien
Bayerische Staatsbibliothek
Ludwigstr. 16, 80539 München
Telefon  +49 89 28638-2656
thomas.tabery@bsb-muenchen.de

Peter Schnitzlein
Stabsreferat Kommunikation
Telefon  +49 89 28638-2429
presse@bsb-muenchen.de

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