Die Zahl von drei Millionen digitalisierten Handschriften, Inkunabeln, seltenen Drucken, Büchern, Zeitungsausgaben, Bildern und Sondermaterialien entspricht rund 400 Millionen jederzeit weltweit frei online verfügbaren Bilddateien und bedeutet für die Langzeitarchivierung mehr als 1,1 Peta-Byte Speicherplatz.
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Für die Bayerische Staatsbibliothek ist die Digitalisierung der Werke erst der Anfang. Die vielfältige Nachnutzung der einmal digitalisierten Werke steht im Zentrum ihrer Aktivitäten, die alle Anwendungsszenarien einer modernen „Digitalen Bibliothek” umfassen. Das hauseigene Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ) entwickelt Software- und Recherchetools, die vor allem die zunehmend digital arbeitenden Geisteswissenschaften wirksam unterstützen. Zudem sichert das MDZ die Inhalte für künftige Generationen durch Langzeitarchivierung.
Mit der Schenkung des analogen stern-Fotoarchivs mit einem Umfang von mehr als 15 Millionen zeitgeschichtlichen Bildern, Negativen und Dias nimmt das Thema Digitalisierung erneut an Fahrt auf. Die Digitalisierung dieser Bestände – zum großen Teil mit externen Dienstleistern – läuft auf Hochdruck.
Dr. Klaus Ceynowa, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek: „Die Bayerische Staatsbibliothek ist auf dem Feld digitaler Nutzungsszenarien eine der innovativsten Kulturinstitutionen Europas. Besonders stolz sind wir darauf, unsere Digitalisate fast ausnahmslos im Open Access zur weltweiten Nutzung anbieten zu können.”
Das eben veröffentlichte dreimillionste Digitalisat ist ein schmales ukrainisches Lyrik-Bändchen, das 1946 in München erschien. Die Autorin Olena Teliha (*1906) wurde 1942 als ukrainische Widerstandskämpferin von den deutschen Besatzern, vermutlich in Babyn Jar, ermordet. Der digitalisierte Druck stellt die überhaupt erste eigenständig erschienene Sammlung ihrer Lyrik dar. Herausgegeben wurde sie in München im Kreise ukrainischer „Displaced Persons”, von denen 1945 viele Tausende in Bayern gestrandet waren und hier eine rege kulturelle Tätigkeit entwickelten. In der Sowjetunion wurde Olena Teliha nicht verlegt, erst in den 1990ern erschienen ihre Werke wieder in der Ukraine.
Link zum dreimillionsten Digitalisat
Pressemitteilung zum Download (PDF, 146 KB)
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