Das Archiv von Karsten de Riese besteht aus rund 300 000 Negativen, 85 000 Dias und 15 000 hochwertigen Abzügen. Die Bayerische Staatsbibliothek wird dieses einzigartige Archiv als Ganzes dauerhaft erhalten und im Rahmen ihrer personellen Kapazitäten zugänglich machen.
Der 1942 in Eisenach geborene Karsten de Riese studierte in München Fotografie und an der Hochschule für Gestaltung in Ulm Visuelle Kommunikation. Er war als freiberuflicher Fotograf für zahlreiche Zeitungen und Magazine tätig. In mehr als 50-jähriger Tätigkeit entstand ein umfangreiches, breites Oeuvre, das das Erscheinungsbild Deutschlands seit den 1970er Jahren dokumentiert. Neben Langzeitreportagen wie z. B. zur innerdeutschen Grenze und zum Deutschen Bundestag sind seine Porträts bedeutender Persönlichkeiten des künstlerischen und öffentlichen Lebens, seine Aufnahmen zur Neuen Musik sowie die zahlreichen Industriereportagen hervorzuheben. Letztere sind wichtige Zeugnisse der deutschen Industriekultur und bereits heute als historische Dokumente anzusehen. Er fertigt keine Atelieraufnahmen an, sondern bewegt sich mit seiner Kamera unter den Menschen. Er stellt den Alltag dar, eher den Entstehungsprozess als das fertige Produkt.
„Ich möchte,” – so Karsten de Riese – „dass sich meine subjektiven Wahrnehmungen in meinen Bildern widerspiegeln. Damit will ich nicht bewerten, sondern anregen, genau hinzuschauen.”
Karsten de Riese war offizieller Fotograf für das Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele 1972 in München. Wie kaum ein anderer hat er die Entstehung und das Erscheinungsbild des Olympiageländes und seiner Bauten festgehalten. Eine Auswahl dieser Aufnahmen zeigt die Bayerische Staatsbibliothek im kommenden Jahr in ihrer Ausstellung „Olympia '72 in Bildern”.
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Zum Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek
Das Bildarchiv der Bayerischen Staatsbibliothek umfasst knapp 18 Millionen vorwiegend dokumentarische Aufnahmen mit zeitgeschichtlichem Schwerpunkt. Es handelt sich damit um das größte Bildarchiv in öffentlicher Hand in Deutschland. Den Hauptfonds macht das 2019 übernommene Fotoarchiv des Magazins stern mit rund 15 Millionen Bildern aus. Der Bestand wird in den nächsten Jahren sukzessive digitalisiert.