Mit diesen Sondermitteln wird die Bayerische Staatsbibliothek in die Lage versetzt, die Versorgungslücke zu schließen, die bundesweit seit 2013 durch den Wegfall des früheren Sondersammelgebiets Philosophie der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entstanden ist.
Als Ergebnis einer Programmevaluierung hatte die DFG Ende 2012 ihr Bibliotheksförderprogramm einem grundlegenden strukturellen Wandel unterzogen: Das über sechs Jahrzehnte eingespielte Solidarsystem der Sondersammelgebiete wurde in eine Projektförderung überführt und durch „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID) abgelöst. Nach dem Scheitern der Überführung des ehemaligen Sondersammelgebiets Philosophie in einen Fachinformationsdienst im Jahre 2013 wurde in Deutschland die Literatur zur Philosophie nicht mehr umfassend zentral gesammelt.
Die Bayerische Staatsbibliothek hat sich bereit erklärt, ihren traditionell gut gepflegten Philosophie-Bestand mit Unterstützung der Carl Friedrich von Siemens Stiftung noch weiter auszubauen, um damit künftig auch in diesem Wissenschaftsfach die Bedürfnisse der Spitzenforschung befriedigen zu können. Neben den jährlich bereitgestellten Stiftungsgeldern in Höhe von 180.000 Euro wird die Bayerische Staatsbibliothek ihrerseits weiterhin jährlich 100.000 Euro Eigenmittel für die Sammlung aufwenden.
Die Förderung durch die Stiftung erfolgt in der Erwartung, dass eine angemessene öffentliche Finanzierung des Sammelgebiets Philosophie nach fünf Jahren wieder gewährleistet werden kann.